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Sandro Cortese (Yamaha): 16 mm veränderten die Welt

Von Ivo Schützbach
Sandro Cortese vor Chaz Davies

Sandro Cortese vor Chaz Davies

Im ersten Superbike-Rennen in Katar stürzte Sandro Cortese an vierter Stelle liegend, im zweiten und dritten Lauf wurden es die Plätze 8 und 10. Der Yamaha-Pilot schildert seine Schwierigkeiten.

In der Superpole am Freitag brillierte Sandro Cortese mit Startplatz 3, im ersten Rennen stürzte er auf Platz 4 liegend. Im Sprintrennen am Samstag wurde der Schwabe Achter, was denselben Startplatz für das zweite Hauptrennen bedeutete. Aus der dritten statt der ersten Startreihe hatte er eine deutlich schwierigere Aufgabe vor sich.

«Nach dem Sturz am Freitag mussten wir das Motorrad extrem ändern», der Yamaha-Pilot. «Wir haben auf die kurze Schwinge umgestellt, weil das die körperlich mit Abstand anstrengendste Strecke des Jahres ist. Das hängt auch mit der Hitze zusammen – hier ist es nachts heißer als in Malaysia. Mit den vielen PS schiebt das Motorrad immer nach außen, das Superbike bewegt sich ständig. Mit der langen Schwinge ist das umso extremer. Auf vielen Strecken ist das hilfreich, weil das Motorrad dadurch ruhiger ist, aber es wir auch schwieriger zu fahren.»

Der Unterschied zwischen der kurzen und der langen Schwinge: 16 Millimeter.

«Dadurch fühlt sich das Bike komplett anders an», unterstrich Cortese. «Wenn das Bike kürzer wird, musst du das Heck anheben. Dadurch hatten wir so viel Gewicht auf dem Vorderrad, dass es am Kurveneingang viel zu stark übers Vorderrad schob. Das lag auch an dem weichen SCX-Reifen, in den ersten drei Runden hatte ich viel zu viel Grip. Mit der vorherigen Abstimmung hat das Motorrad nichts verziehen, so konnte ich nicht noch zwei Rennen fahren, das Risiko war viel zu groß. Wir erhofften uns dadurch, dass das Vorderrad nicht wieder einklappt.»

Vor Sandro bekämpften sich über die ganzen 17 Runden Razgatlioglu, van der Mark, Baz und Haslam. In den letzten Runden gesellte sich noch Eugene Laverty dazu und preschte bis auf Platz 6 nach vorne. Cortese war dran, «dann war aber das Rennen vorbei. Wir haben extrem aufgeholt, in der letzten Runde hätte ich fast Haslam überholt.»

Der Berkheimer kam als Zehnter ins Ziel und sorgte damit für seine 20. Top-10-Platzierung im 36. Superbike-Rennen. «Obwohl ich extreme Probleme mit dem Vorderrad hatte», hielt der zweifache Weltmeister fest. «Das Vertrauen war da, es ist aber einfach eingeklappt. Mehr war deshalb nicht möglich. Das Team mit einem Sturz zu verlassen, wäre nicht so schön, dachte ich mir nach dem vierten heftigen Vorderradrutscher. Ich habe mich besser gefühlt, als was jetzt auf dem Zettel steht.

Cortese eroberte in seiner Rookie-Saison 134 Punkte und wurde damit Wm-Zwölfter. Zu Jordi Torres (Pedercini Kawasaki) und Loris Baz (Ten Kate Yamaha) vor ihm, fehlen nur ein und vier Punkte. Sein bestes Ergebnis: Platz 6 in Jerez.

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