Überraschung: Motocorsa Ducati fährt fast ganze WM
Im Rahmen der Motorradmesse EICMA in Mailand gab das Team Motocorsa Ducati Anfang November 2018 bekannt, dass sie in der Saison 2019 alle Europa-Rennen mit Ducati-Testfahrer Lorenzo Zanetti bestreiten möchten.
Doch es kam nur zu Wildcard-Einsätzen bei den Italien-Events in Imola und Misano. «Für die WM brauchen wir deutlich mehr Geld, als für die Italienische Meisterschaft», merkte Teamchef Lorenzo Mauri schnell.
Begraben wurden die hochtrabenden Pläne deswegen aber nicht, Mauri arbeitet seit über einem Jahr am WM-Einstieg. Zuerst wollte Motocorsa Ducati 2020 nur die Europa-Rennen bestreiten, inzwischen stehen die genauen Pläne fest.
«Nach 14 Jahren in der Italienischen Meisterschaft sind wir bereit für den Wechsel in die Superbike-WM», erklärte Mauri am Samstag in Mailand. «Wir werden alle Rennen außer den Auftakt in Phillip Island dabei sein. Es gibt jedes Wochenende drei Rennen. Auch wenn uns die Punkte aus dem ersten Event fehlen, und wir den Rest des Jahres gute Arbeit erledigen, dann können wir uns ordentlich schlagen. Unsere Motorräder werden technisch sehr nahe an denen des Werksteams sein. Wir verwenden Federelemente von Öhlins, Bremsen von Brembo, nur mit dem Auspuff gehen wir einen anderen Weg. Wir möchten so ähnlich wie mögliche Maschinen, damit sich die Daten vergleichen lassen.»
Die letzten Wochen gab es viele Gerüchte, wer den Platz bei Motocorsa bekommt. Ursprünglich galt Samuele Cavalieri als gesetzt, bei seinem Wildcard-Einsatz in Misano wurde der 22-Jährige in beiden Hauptrennen 13., im Sprintrennen kam er nicht ins Ziel. Die Italienische Superbike-Meisterschaft beendete er hinter Michele Pirro, Lorenzo Savadori und Lorenzo Zanetti auf Gesamtrang 4.
«Den Fahrer betreffend kann ich nur verraten, dass es ein sehr starker sein wird», bemerkte Mauri. «Ich folge ihm seit zwei Jahren und vertraue ihm – so wie er uns.»
Alles deutet darauf hin, dass es sich um den Argentinier Leandro Mercado handelt. Der 27-Jährige fuhr dieses Jahr für Orelac Kawasaki, er ist der einzige Südamerikaner in der Superbike-WM und damit wichtig für das Rennen in San Juan. Promoter Dorna wirkt im Hintergrund mit, dass der Superstock-1000-Champion von 2014 im Startfeld bleibt.