HRC-Comeback in Superbike-WM: Yamaha reagiert nervös
Andrea Dosoli
Jedem ist klar: Wenn Honda wirklich will, dann können sie auch gewinnen. Denn kein anderer Hersteller verfügt in jeder Hinsicht über Ressourcen wie der größte Hersteller.
Aus heutiger Sicht macht sogar der scheinbar vergeudete Auftritt in der Superbike-WM 2020 Sinn. Mit der Suzuka-Fireblade als Basis sammelten Leon Camier und Ryuichi Kiyonari nur Daten und Informationen. Dass die Ergebnisse blamabel ausfielen, spielte zwölf Jahre nach dem letzten Fahrer-WM-Titel (James Toseland 2007) keine Rolle.
Denn parallel wurde in Japan an einer neuen Fireblade getüftelt, die komplett neu und mit viel Know-how der berühmten Honda Racing Corporation (HRC) ausgestattet ist. Mit Álvaro Bautista (vorher Ducati) und Leon Haslam (vorher Kawasaki) sicherte man sich für 2020 zudem das Wissen von zwei Piloten, die zuvor mit den erfolgreichsten Werksteams der vergangenen Jahre verbunden waren.
«Selbstverständlich ist das volle Engagement von Honda und HRC eine große Herausforderung für alle: In Japan herrscht große Aufregung», sagte Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli gegenüber Corsedimoto. «Nach schwierigen Jahren wird die Superbike-WM im kommenden Jahr 2020 einen großen Schritt nach vorne machen. Es könnten 22 bis 23 Fahrer am Start sein, dazu Wildcards. Das ist eine sehr positive Zahl. Und es wird eine ernsthaftere Beteiligung von Hersteller geben.»
Neben Honda spielt Dosoli damit auf das Werksteam von BMW an.
Auch Yamaha bringt für kommende Saison ein im Detail verbessertes Motorrad. Die beiden Werkspiloten Michael van der Mark und Toprak Razgatlioglu müssen sich aber noch gedulden.
«Razgatlioglu und van der Mark haben in Aragón mit der 2019er-Version der R1 getestet, die mit einigen 2020er-Komponenten ausgestattet waren», verriet Dosoli. «Beim Jerez-Test wird unser 2020-Prototyp von unserem Testfahrer Niccolò Canepa bewegt. Die offiziellen Piloten werden das neue Motorrad im Januar zur Verfügung haben.»