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Leon Haslam (Honda): «Jetzt kommt das Beste zusammen»

Von Ivo Schützbach
Leon Haslam

Leon Haslam

Auch wenn eine Bestzeit im Regen wenig Aussagekraft besitzt, ist sie doch zumindest fürs Ego gut: Nach dem ersten Superbike-WM-Testtag in Jerez grinsten Leon Haslam und die Honda-Verantwortlichen um die Wette.

Leon Haslam war ab der ersten Runde auf dem Jerez Circuit schnell unterwegs. Weil es ab 16.20 Uhr eine Weile lang regnete und die bis dahin stetig schneller werdende, feuchte Strecke wieder richtig nass wurde, konnte in den letzten 100 Minuten des ersten Testtags keiner die Bestzeit des Engländers in Angriff nehmen.

So blieb es bei einer selten gewordenen Honda-Bestzeit, der Einstand der neuen CBR1000RR-R hätte nicht besser sein können.

«Obwohl ich kaum gepuscht habe, gelang mir diese Rundenzeit recht einfach», grinste Haslam. «Ich fuhr drei Stints mit je fünf Runden, wir konnten alles probieren, was wir im Regen probieren wollten. Aber es war jedes Mal anders: Von kalt und nass bis halb trocken und richtigem Regen. Den Tag als Schnellster zu beenden ist natürlich sehr schön, wichtiger ist aber, dass wir mit der Honda einige Runden im Regen abspulen konnten. Das war unser erstes Mal – ich bin sehr positiv gestimmt.»

«Teil dieses Projekts zu sein, ist sehr aufregend», ergänzte der 36-Jährige. «Bislang läuft alles nach Plan. Im Regen treten Schwächen eines Motorrads normal besonders hervor, wenn wir über Sachen wie das Ansprechverhalten des Motors oder die Motorbremse reden. Ich fuhr in meiner ersten fliegenden Runde gleich Bestzeit. Dass ich mit 15 Runden schneller fuhr als andere nach 40 Runden, unterstreicht, wie stark die Basis des Motorrads ist.»

Kannst du einen Vergleich zwischen dem Motor der Kawasaki und der Honda ziehen? «Honda hat bezüglich Charakteristik einen anderen Weg eingeschlagen», beschrieb Haslam. «Heute kann man den Charakter eines Motors dank der Elektronik fast beliebig festlegen. Es geht nur noch um Leistung – und davon hat die Honda genug. Jetzt geht es um die Feinabstimmung.»

Du bist 2014 bei Ten Kate die Vorgänger-Fireblade gefahren. Wie lassen sie sich vergleichen? «Wir sprechen von einem neuen Motorrad», unterstrich der Vizeweltmeister von 2010. «Die Honda damals hatte eine Elektronik von Cosworth, mit der wir am Anfang standen und viel zu lernen hatten, was die Traktionskontrolle und Motorbremse betrifft. Heute haben wir eine echte Rennmaschine mit voll entwickelter HRC-Elektronik. Die Honda hatte immer schon ein gutes Chassis und einige Stärken, jetzt kommt das Beste zusammen. Wenn eine Firma wie HRC in eine Meisterschaft zurückkehrt, dann sorgt das für viel Aufmerksamkeit.»

Zum Saisonstart hat Haslam mit Phillip Island gleich eine seiner Lieblingsstrecken. Er ist entsprechend zuversichtlich: «Wir fahren nicht dorthin, um nicht zu gewinnen – das ist immer das Ziel.»

Zeiten Superbike-Test Jerez, 22. Januar 2020:

1 Leon Haslam, Honda, 1:52,149 min
2 Michael van der Mark, Yamaha, 1:52,180
3 Garrett Gerloff, Yamaha, 1:52,213
4 Scott Redding, Ducati, 1:52,508
5 Loris Baz, Yamaha, 1:52,660
6 Tom Sykes, BMW, 1:53,097
7 Alex Lowes, Kawasaki, 1:53,246
8 Toprak Razgatlioglu, Yamaha, 1:53,494
9 Federico Caricasulo, Yamaha, 1:53,676
10 Alvaro Bautista, Honda, 1:54,824
11 Leandro Mercado, Ducati, 1:55,361
12 Maximilian Scheib, Kawasaki, 1:55,884
13 Eugene Laverty, BMW, 1:56,015
14 Sylvain Barrier, Ducati, 1:56,105
15 Chaz Davies, Ducati, 1:58,684
16 Sandro Cortese, Ducati, 1:59,030
17 Michael Rinaldi, Ducati, 2:04,148

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