Weshalb Sandro Cortese von der Rennpause profitiert
Sandro Cortese
Sandro Corteses Vorfahren väterlicherseits stammen aus Kalabrien, diese Region Italiens liegt ganz im Süden, kurz vor der Stiefelspitze. «Bislang sind alle aus meiner Familie gesund, auch meiner Oma geht es gut», meinte der Schwabe zur Coronavirus-Lage in Italien. «Im Norden Italiens ist es deutlich schlimmer als im Süden. Aber die Situation ist surreal, so etwas kannte man bislang nur aus Filmen. Mal sehen, was in nächster Zeit in Deutschland passiert. Was vor einer Woche noch weit weg war und man sich bei uns nicht so betroffen gefühlt hat, kommt jetzt täglich oder sogar stündlich immer näher. Wie viele andere Menschen versuche ich auch, mit der Situation umzugehen. Ich versuche Menschenansammlungen zu meiden, und geplante Dinge haben wir verschoben und bleiben zuhause.»
«Einige Mechaniker in der Formel 1 und auch viele Profisportler etwa im Fußball sind erkrankt», sagte der 30-Jährige gegenüber SPEEDWEEK.com. «Im besten Fall geht es den Leuten ähnlich wie bei einer Grippe nach zwei Wochen wieder gut, aber den Ernstfall muss man trotzdem vor Augen haben. Deshalb schaue ich soweit es geht, dass ich die Krankheit nicht bekomme.»
Anfang November 2019 wurde Cortese an der verletzten linken Schulter operiert, Ende Januar saß er erstmals wieder auf der Rennmaschine. Ende Februar bestritt der Schwabe für sein neues Team Pedercini Kawasaki den Auftakt der Superbike-WM in Australien, 100-prozentig fit war er aber nicht.
Inzwischen wurde wegen des Coronavirus’ der SBK-Event in Jerez, der Ende März den Europa-Auftakt markiert hätte, auf Ende Oktober verschoben. Dass die Weltmeisterschaft am 17. April in Assen weitergeht, darf angesichts der weiterhin steigenden Zahl von Covid-19-Infizierten stark bezweifelt werden. Auch Imola vom 8. bis 10. Mai erscheint im Moment undenkbar.
«Vergangene Woche hatte mein Physiotherapeut noch auf, ich habe auch daheim ein Rudergerät und ein Fahrrad auf der Rolle, auf dem ich trainieren kann», schilderte Cortese, wie er an der Verbesserung seines körperlichen Zustands arbeitet. «Ich bin in Australien gefahren und war relativ schmerzfrei unterwegs. Jetzt habe ich Zeit, um mich voll auszukurieren.»
Superbike-WM 2020, Stand nach Phillip Island:
Pos | Fahrer, Motorrad | Punkte |
---|---|---|
1 | Alex Lowes, Kawasaki | 51 |
2 | Scott Redding, Ducati | 39 |
3 | Toprak Razgatlioglu, Yamaha | 34 |
4 | Jonathan Rea, Kawasaki | 32 |
5 | Michael van der Mark, Yamaha | 31 |
6 | Alvaro Bautista, Honda | 20 |
7 | Loris Baz, Yamaha | 20 |
8 | Chaz Davies, Ducati | 19 |
9 | Leon Haslam, Honda | 17 |
10 | Tom Sykes, BMW | 17 |
11 | Maximilian Scheib, Kawasaki | 10 |
12 | Sandro Cortese, Kawasaki | 10 |
13 | Michael Rinaldi, Ducati | 7 |
14 | Xavi Fores, Kawasaki | 5 |
15 | Eugene Laverty, BMW | 5 |
16 | Federico Caricasulo, Yamaha | 4 |
17 | Garrett Gerloff, Yamaha | 2 |