Yamaha-Rennchef ist überzeugt: Petrucci wie Bautista
Sehen wir 2021 Danilo Petrucci auf einer Aruba-Ducati?
Durch die Verpflichtung von Jack Miller im Ducati-Werksteam für die MotoGP 2021 steht Danilo Petrucci vor dem Scheideweg: Will er sich mit 29 Jahren noch ein oder zwei Saison mit weniger konkurrenzfähigen Material antun, oder wechselt er in die Superbike-WM? Dort könnte der Italiener möglicherweise Chaz Davies bei Aruba Ducati verdrängen und die pfeilschnelle Panigale V4R pilotieren.
Dass die seriennahe Weltmeisterschaft einer dümpelnden Karriere neuen Schwung verleihen kann, bewiesen mittlerweile einige ehemalige MotoGP-Piloten: Max Biaggi wurde nach seiner GP-Karriere zweifacher SBK-Weltmeister (2010, 2012), Carlos Checa gewann als letzter Ducati-Pilot die SBK-WM 2011, Marco Melandri und Álvaro Bautista wurden Vizeweltmeister. Der Spanier vergab im letzten Jahr den möglichen Titel nur durch eine unfassbare Sturzserie.
Positive Reaktionen auf den möglichen Petrucci-Wechsel kommen sogar von der Konkurrenz!
«Ich glaube, dass Petrucci eine große Bereicherung für die Superbike-WM sein würde», sagte Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli gegenüber Motosprint. «Er hat das passende Alter, das Zeug und die Erfahrung, um gut abzuschneiden – er ist bereits in der Superstock-Klasse gefahren und kennt das Umfeld der seriennahen Weltmeisterschaft. Seine Ankunft wäre für das gesamte Fahrerlager und für die Kategorie sehr positiv und interessant.»
Nach dem Rücktritt von Routinier Marco Melandri fehlt ein siegfähiger Italiener in der Superbike-WM. Michael Rinaldi (24/Ducati) und Federico Caricasulo (23/Yamaha) fehlt es noch an Erfahrung.
«Die Italiener, die heute in der SBK-Kategorie fahren, sind jung und gut – aber sie brauchen noch Zeit, um zu wachsen», meint auch Dosoli. «Petrux hat jedoch in den Jahren der MotoGP grundlegende Erfahrungen gesammelt. Er könnte wiederholen, was Bautista 2019 geschafft hat. Wenn er bei Aruba Ducati unterkommen würde, hätte er hervorragende Chancen, um Laufsiege und Podestplätze zu erreichen.»