Honda-Team verzichtet: Video-Konferenzen mit Japan
Wann immer sich die Verantwortlichen in Schweigen hüllen, gibt es Mutmaßungen. So natürlich auch am Donnerstagmorgen, als keiner der beiden Honda-Werksfahrer an der dritten Testsession teilnahm.
Erst hieß es, an den Motorrädern werden Abstimmungsänderungen vorgenommen. Doch solche Arbeiten dauern nicht seit Mittwochabend 18 Uhr, als die zweite Testsession vorüber war und Alvaro Bautista mit dem fünften Platz geglänzt hatte.
Dann wurde bekannt, dass es den ganzen Donnerstagmorgen Videokonferenzen mit den Honda-Ingenieuren in Japan gab – vier Stunden lang. Sie sind wenig begeistert davon, dass der Barcelona-Test wegen der Reisebeschränkungen ohne sie stattfindet und sie entsprechend nur sehr beschränkte Kontrolle über die Aktivitäten haben.
Alle im Fahrerlager fragen sich, welche Änderungen oder Probleme Honda dazu zwangen oder bewegten, auf die dritte von vier Sessions zu verzichten. Liegt es an der Haltbarkeit der Motoren? Ende Mai gab es einen großangelegten Auslieferungsstopp und eine Rückrufaktion in Europa für die neue CBR1000RR-R, weil es Probleme mit dem Pleuel gab. Dieses muss im Superbike wie in der homologierten Serienmaschine sein.
Die Antwort ist möglicherweise weniger spektakulär als vermutet.
«Wir haben keine neuen Teile dabei, das Motorrad ist identisch mit jenem in Australien», verriet Vizeweltmeister Bautista. «Für den nächsten Test in Aragon werden wir zahlreiche Neuheiten haben. Mit ihnen kann ich hoffentlich mein Gefühl für das Motorrad verbessern. Wir wissen genau, woran es uns mangelt, es kommen viele interessante Dinge.»
In der vierten Session von 14 bis 18 Uhr werden die Honda-Piloten wieder mitmischen.