Jonathan Rea hat Angst vor Valentino Rossis Schicksal
Jonathan Rea
Die Aufgabe scheint einfach: Jonathan Rea muss in drei Rennen in Estoril drei Punkte erobern, sofern sein WM-Widersacher Scott Redding (Ducati) alle drei Läufe gewinnt. Wird der Engländer im ersten Rennen Zweiter, ist Rea automatisch zum sechsten Mal in Folge Superbike-Weltmeister!
Die letzten Wochen mussten mehrere Sportler weltweit erfahren, welchen Einfluss die behördlichen Bestimmungen und die festgelegten Protokolle für ihre Sportarten haben können. Jorge Martin verpasste einen Grand Prix, weil er positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurde. Am Donnerstagabend wurde mitgeteilt, dass es auch MotoGP-Superstar Valentino Rossi erwischt hat. Er wird mindestens das Rennen in Aragon am kommenden Sonntag verpassen, wahrscheinlich auch das die Woche darauf.
Dabei kommt es nicht darauf an, ob ein Sportler Krankheitssymptome zeigt oder sich schlecht fühlt. Der positive Coronatest genügt, damit er aus dem Verkehr gezogen und unter Quarantäne gestellt wird.
«Nach den Rennen in Frankreich bin ich nicht heimgereist», erzählte Rea in Portugal. «Ich weiß, dass die PCR-Tests in der Superbike-WM nicht Vorschrift sind, aber mein Team macht sie trotzdem. Deshalb blieb ich nach Magny-Cours innerhalb dieser Kawasaki-Blase und versuchte mich abzusichern. Ich wollte verhindern, dass externe Faktoren einen Einfluss auf meine Meisterschaft haben. Im Fahrerlager habe ich Kontakt zu vielen Menschen, bei Reisen kann man sich leichter etwas einfangen, wie wenn ich zuhause bin. Ich machte mir keine Sorgen, aber ich wollte vorsichtig sein. Ich habe kleine Kinder zuhause und mein Vater gehört zur Risikogruppe. Meine Priorität war, gesund zu bleiben.»
«Jede Region hat derzeit ihre eigenen Regeln», überlegte der Nordire. «Sport ist großartig und Motorräder sind es auch. Aber das ist nicht das Wichtigste der Welt, sondern die Gesundheit. Okay, auf junge und fitte Menschen hat das Virus anscheinend keine großen Auswirkungen, aber wenn ich nach Hause gehe und im Supermarkt ältere und verwundbare Menschen treffe, dann ist das nicht gut. Im Fahrerlager ist der Kontakt zu anderen Menschen viel enger, als im Supermarkt daheim. Es tut mir sehr leid, was den anderen Sportlern passiert ist. Wir haben Glück, dass Estoril unsere letzte Runde ist. So wie sich das Virus aktuell entwickelt, bin ich mir sicher, dass alle Fahrer, die um einen Titel kämpfen, sehr nervös sind.»