Andrea Locatelli: «Habe die Werks-Yamaha verdient»
Andrea Locatelli beim Jerez-Test
Dass ein Rookie von einem Hersteller direkt in sein Superbike-Werksteam befördert wird, kommt nur sehr selten vor. Bei Andrea Locatelli machte Yamaha eine Ausnahme: Der 24-Jährige schrieb in seiner Debütsaison in der Supersport-WM Geschichte und stellte zahlreiche Rekorde auf. Kein Pilot vor ihm gewann so viele Superpoles und Rennen in nur einer Saison.
Der Aufstieg des Italieners in die 1000er-Kategorie war frühzeitig klar. Die Frage war nur, ob er die Superbike-WM 2021 im Junior-Team GRT Yamaha, oder im Werksteam bestreitet. Die Entscheidung fiel in Magny-Cours.
«Bis zum Ende war es nicht klar, wo ich landen würde. Ich selbst habe mich durcheinander gebracht», erklärte Locatelli gegenüber GPOne. «Als ich erfuhr, dass van der Mark wechselt, träumte ich vom Platz im Werksteam. Nachdem, was ich in der Supersport-Klasse gezeigt habe, habe ich mir diese Chance verdient.»
Ausgerechnet in Frankreich fabrizierte Locatelli am Sonntag im zweiten Lauf seinen einzigen Rennsturz der Saison.
«Ich glaubte danach, Yamaha würde mehr Zeit für die Entscheidung brauchen. Am Abend kamen dann aber Andrea Dosoli und Paul Denning zu mir und sagten, ich werde Werksfahrer», erinnert sich der Supersport-Weltmeister. «Es war irgendwie seltsam, weil das Rennen ein Reinfall war und ich schon glaubte, meine Träume würden sich in Luft auflösen.
Die Karriere von Locatelli zeigt nach seinem Wechsel in die seriennahe Weltmeisterschaft steil nach oben.
«Ich bin Yamaha dankbar, weil sie trotz meiner letzten Saison in der Moto2 an mich geglaubt haben. Der Wechsel in das Werksteam ist ihre Anerkennung für meine gute Arbeit in der Supersport-Klasse», ist Locatelli überzeugt. «Ich bin jung und kann mich weiter verbessern. Sie wollten mich für dieses Projekt an Bord haben – gemeinsam mit Toprak Razgatlioglu sind wir das jüngste Team.»