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Honda-Testfahrer: Weshalb Aegerter abserviert wurde

Von Ivo Schützbach
Domi Aegerter mit der Honda Triple-R

Domi Aegerter mit der Honda Triple-R

Nach der Saison 2019 bot sich Dominique Aegerter in keiner Weltmeisterschaft ein Startplatz, für den er nicht viel Geld hätte mitbringen müssen. Deshalb entschied er sich für die MotoE und zu einem Testfahrervertrag.

Über Jahre hinweg mussten die Sponsoren von Dominique Aegerter mittlere sechsstellige Euro-Summen investieren, damit dieser in der Moto2-WM dabei sein konnte.

Nach der Saison 2019 zog der Schweizer einen Schlussstrich: «Bei Kiefer und MV Agusta mussten wir für die Moto2-WM so viel Geld bringen, dass ich 2020 kein Geld mehr in den Rennsport stecken wollte. Alle Teams wollten damals Geld, außer Intact in der MotoE.»

Also unterschrieb Aegerter für den nur sieben Rennen umfassenden Elektro-Weltcup beim Team aus Memmingen und beendete diesen nach zwei Laufsiegen als starker Dritter.

Zusätzlich wäre der 30-Jährige schon damals gerne Supersport- oder Superbike-WM gefahren. «Aber auch die Supersport-Teams wollten viel Geld und bei den Superbikes war nichts frei», hielt er fest.

Im Gegensatz dazu offerierte ihm die Honda Racing Corporation einen Testfahrervertrag mit Gehalt, um bei der Entwicklung der neuen CBR1000RR-R Fireblade mitzuwirken. Sein Deal umfasste auch den Status als Ersatzfahrer im Superbike-Werksteam, sollte Alvaro Bautista oder Leon Haslam nicht einsatzbereit sein. Außerdem war er wichtiger Bestandteil für den Langstrecken-Klassiker Suzuka Eight Hours.

«Eigentlich hätte ich zwölf oder mehr Testtage gehabt», erzählte der Rohrbacher SPEEDWEEK.com. «Leider bin ich wegen Corona nur einmal zum Fahren gekommen, im Dezember 2019 in Portimão. Ich habe probiert, von Honda für 2021 wieder einen Superbike-Vertrag zu bekommen. Sie sagten mir aber, solange die Covid-Situation nicht besser ist und man nicht nach Japan reisen kann, werden sie keinen neuen Vertrag unterschreiben.»

«Honda hat sehr viel Wert darauf gelegt, die neue Maschine zu testen, um beim Acht-Stunden-Rennen in Suzuka vorne dabei zu sein», ergänzte der Sieger des Moto2-Grand-Prix auf dem Sachsenring 2014. «Ich konnte dort bereits super Resultate erzielen. Sie wollten das Endurance-Bike weiterentwickeln – und im gleichen Zug die Elektronik und neue Teile für die Superbike-WM testen.»

Als Aegerter klar wurde, dass es mit Honda nicht weitergeht, einigte er sich mit Ten Kate Yamaha und ist jetzt deren Aushängeschild in der Supersport-WM.

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