Rechnungen nicht bezahlt: Samuele Cavalieri entlassen
Nach wochenlangen Bemühungen hat das Kawasaki-Team von Lucio Pedercini Anfang Februar die Voraussetzungen für einen zweiten Fahrer geschaffen. Die Wahl fiel auf den Italiener Samuele Cavalieri (24), der vertragsgemäß einen Teil des Budgets beisteuern musste.
Aufmerksamen Beobachtern fiel auf, dass Cavalieri in den ersten drei SBK-Events in Aragon, Estoril und Misano mit der letztjährigen Version der ZX-10RR unterwegs war, obwohl das Pedercini-Team das neue Material bereits hat.
Die Erklärung: Cavalieri und sein Management kamen keiner der vereinbarten Zahlungen nach, Pedercini hielt deshalb das neue Material zurück. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern Sandro Cortese und Jordi Torres ließen auch die Rundenzeiten zu wünschen übrig.
Da auch sämtliche Verhandlungen in der Woche nach Misano nicht fruchteten, schmiss Pedercini seinen Landsmann jetzt raus. Bei den kommenden Rennen in Donington Park wird der Brite Luke Mossey auf der Kawasaki sitzen, der bereits 2018 bei diesem Event für das Team aus Norditalien fuhr und es einmal als 14. in die Punkte schaffte.
«Lucio hat mir letzte Woche geschrieben, ich ergreife diese Chance gerne», sagte Mossey, der in der Britischen Meisterschaft eine Superstock-Kawasaki pilotiert. «Das ist eine großartige Chance, wir können gute Arbeit leisten.»
«Er hat keinen Druck», unterstrich Teamchef Pedercini. «Wir freuen uns, der kleinen Anzahl Fans einen weiteren Fahrer zu bieten, den sie bejubeln können.»
Während bei der Fußball-EM Zehntausende ins Wembley-Stadion dürfen, sind für den SBK-Event in Leicestershire unter freiem Himmel lediglich 4000 Fans pro Tag erlaubt.
Wie es mit dem dieses Jahr punktelosen Cavalieri weitergeht, ist unklar. Er hatte in der Superbike-WM vor seiner Pedercini-Zeit insgesamt neun Einsätze als Ersatzfahrer für die Ducati-Teams Motocorsa und Barni, seine besten Platzierungen sind zwei 13. Ränge in Misano 2019.