MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Bautista und Honda hoffen auf Blickwinkel von Camier

Von Ivo Schützbach
Nach den Rennen in Misano dachte Alvaro Bautista zum ersten Mal laut darüber nach, ob Honda für die Superbike-WM eine neue Fireblade braucht. Teammanager Leon Camier versteht seine Anliegen besser als jeder andere.

«HRC arbeitet wirklich sehr hart für dieses Projekt», unterstreicht Werksfahrer Alvaro Bautista. «Genauso hart wie für MotoGP. Wenn wir in dieser Meisterschaft zum Beispiel die Steifigkeit des Rahmens ändern dürften, wie das in MotoGP der Fall ist, dann würden wir unsere Ziele schneller erreichen. Aber das ist nicht erlaubt. Für uns ist alles schwieriger, weil wir nicht viel am Motorrad ändern dürfen.»

Zwischen den Zeilen hört man: Mehr und mehr kommt der Spanier zu der Ansicht, dass auch die aktuelle Fireblade kein Heilsbringer ist. «Ich erkläre den Ingenieuren meine Probleme, sie müssen entscheiden, welche davon sie lösen können», sagte Bautista im persönlichen Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Oder ob wir ein neues Motorrad brauchen, weil das mit der aktuellen Geometrie und Steifigkeit unmöglich ist.»

Für 2020 brachte Honda die aktuelle Fireblade, erstmals eine CBR1000 mit drei R. Das Team wurde Alberto Puig unterstellt, dem Mann hinter Hondas MotoGP-Team. Und mit Bautista sowie Leon Haslam wurden zwei sehr routinierte und erfolgreiche Piloten engagiert, die 36 und 38 Jahre alt sind.

Außerdem ist seit diesem Jahr Leon Camier Teammanager, der von 2010 bis 2019 Vollzeit Superbike-WM fuhr, die letzten beiden Jahre für Honda. Der Engländer wurde vor allem engagiert, um die Kommunikation zwischen den Fahrern und dem Team der Honda Racing Corporation zu verbessern. Mit logistischen oder organisatorischen Themen hat er im Gegensatz zu anderen Teammanagern nichts zu tun.

«Ich bin glücklich mit ihm, weil er Fahrer war», erzählte Bautista. «Er weiß genau, was ein Fahrer auf dem Motorrad fühlt. Was ich meinen Ingenieuren erkläre, kann er ihnen ebenfalls erklären – aus einem anderen Blickwinkel. Er schaut sich an der Rennstrecke die Unterschiede zwischen den Motorrädern an und erkennt meine Schwierigkeiten. Leon hat viel Ahnung von Motorrädern und ist deshalb sehr hilfreich für mich, das Team und die Ingenieure. Er kann in beide Richtungen erklären: Von den Ingenieuren zu mir und andersherum.»

Honda hechelt seit dem 15. Mai 2016 einem Sieg in der Superbike-WM hinterher, damals triumphierte Nicky Hayden im Regen von Sepang. Im Trockenen gewann Honda letztmals am 6. Juli 2014, mit Jonathan Rea in Portimao. Der letzte WM-Titel liegt noch viel weiter zurück: Diesen eroberte James Toseland 2007.

Vor den Rennen in Donington Park am kommenden Wochenende liegen Bautista und Haslam nur auf den WM-Rängen 11 und 14. Die beste Platzierung in diesem Jahr: Rang 6 von Bautista im ersten Hauptrennen in Misano.

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