Skandal bei Superbike-Generalprobe auf Lombok
Noch vor dem eigentlichen Rennwochenende der Superbike-WM 2021 auf dem neuen Pertamina Mandalika International Street Circuit gibt es bereits den zweiten handfesten Skandal. Die Rennen des Asia Talent Cups (ATC), der an diesem Wochenende als erste Serie überhaupt auf der neuen Rennstrecke gastiert, mussten abgesagt werden.
Der erste Zwischenfall war das unerlaubte Öffnen der Überseekisten von Aruba.it Ducati durch einen Mitarbeiter der Rennstrecke.
Der Grund für die Absage ist kurios: Nachdem die Trainings ordnungsgemäß durchgeführt worden waren, tauchten nach Informationen von SPEEDWEEK.com am Renntag die erforderlichen Streckenposten nicht auf! Offiziell heißt es dagegen, dass die Absage aufgrund ungenügender Schulungen der Marshals erfolgt sei.
«Alles, was benötigt wird, ist vorhanden», versicherte Superbike-Direktor Gregorio Lavilla von der Dorna gegenüber SPEEDWEEK.com. «Aber sie müssen noch einige Abläufe lernen. Also werden wir heute einige Briefings mit unserer Sportabteilung und auch der FIM durchführen, um ihnen zu helfen.»
SPEEDWEEK.com hatte am 27. Oktober davon berichtet, dass die Streckenposten aus dem ländlich geprägten Umland rekrutiert und vor Ort ausgebildet wurden. Egal, ob deren Schulung unzureichend war oder ob sie nicht erschienen, für den Veranstalter ist die Absage ein Desaster. Die Rennen der ATC-Serie sollen nun im Rahmen des Saisonfinales der Superbike-WM 2021 vom 19. bis 21. November durchgeführt werden.
«Auch wenn wir einen mehrjährigen Vertrag haben, dürfen wir uns keine Fehler leisten», sagte Dyan Dilato, Direktor der Mandalika Grand Prix Association (MGPA) vor drei Wochen. «Wenn wir also Fehler machen, die Streckenposten nicht ordentlich arbeiten oder irgendetwas anderes nicht stimmt, kann der Vertrag gekündigt werden.»
Dabei war es Dilato, der versicherte, dass die Streckenposten bis zum Superbike-Event solide ausgebildet werden. Dass auf dem Mandalika Circuit erfahrene Marschals anderer Rennstrecken zum Einsatz kommen, stand nicht zur Diskussion. Zum Beispiel wurden beim Losail-Debüt in der MotoGP 2004 Streckenposten aus Valencia eingeflogen.
«Wir haben alle Marshals neu rekrutiert. Ich habe sie selbst ausgebildet», sagte der Indonesier gegenüber kompas.com. «Sie sind stolz, an dieser internationalen Veranstaltung teilnehmen zu dürfen. Zu den 350 Streckenposten zählt nicht das medizinische Personal – sie sind also nur für die Strecke verantwortlich.»