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Oliver König in SBK-WM: Teams verlangen halbe Million

Von Ivo Schützbach
Oliver König würde gerne Superbike-WM fahren

Oliver König würde gerne Superbike-WM fahren

Beim Saisonfinale der Superbike-WM 2021 in Indonesien gab Oliver König sein Debüt. Der 19-jährige Tscheche würde gerne weiter in der Top-Kategorie fahren, doch das ist kaum finanzierbar.

Kurz vor Abflug nach Indonesien erhielt Kawasaki-Teamchef Lucio Pedercini die Information, dass Stammfahrer Loris Cresson auf das Saisonfinale verzichten muss. Das gesamte Material war bereits vor Ort und auch Flüge und Hotels für die Crew waren bezahlt.

Die zweite Kawasaki ZX-10RR wurde von Rookie Oliver König pilotiert. Dass der Elfte der Supersport-WM 300 die Kohlen für das italienische Team aus dem Feuer holen würde, konnte niemand erwarten. Der Tscheche verfügte nur über rudimentäre Erfahrung mit einem 1000er-Motorrad, aus der Endurance-WM in Most sowie dem Alpe Adria Cup, er hatte auch keinen Test vor seinem Einsatz auf Lombok.

Im ersten freien Training stürzte der 19-Jährige und schaffte mit 8,2 sec Rückstand auf die Bestzeit die 107-Prozent-Hürde nicht. Bis zu FP3 reduzierte König seinen Rückstand deutlich auf 3,5 sec, in der Superpole fehlten ihm noch 3 sec. Damit war er zwar weiterhin Letzter, lag aber nur noch 0,6 sec hinter dem enttäuschenden Tito Rabat (Puccetti Kawasaki).

Im ersten Rennen stürzte König auf leicht feuchter Piste in Runde 2 als 15. Weil er sich dabei den Kopf anschlug, erhielt er für den zweiten Lauf Startverbot.

Für den Tschechen soll es nicht bei dieser einmaligen Erfahrung bleiben: Er will schnellstmöglich den Aufstieg in die Superbike-WM schaffen.

Gemanagt wird König vom ehemaligen Rennfahrer Milos Cihak, der im Superbike-WM-Team MIE Honda geschäftlich eng mit Midori Moriwaki zusammenarbeitet. Die Finanzierung für die Supersport-WM 300 lässt sich noch bewerkstelligen, doch bereits in der kleinsten WM-Klasse musste König dieses Jahr zirka 90.000 Euro ins Team Movisio by MIE mitbringen.

Das Pedercini-Team hat König für 2022 ein Angebot für 600.000 Euro unterbreitet. Bringt ein Fahrer einen solchen Betrag mit, ist das Team reiner Dienstleister, einen ähnlichen Deal hatte Loris Cresson.

Pedercini ist für König kein Thema mehr, als letzte Superbike-Chance bietet sich dem Youngster das Kawasaki-Team Orelac. Das Angebot von Teameigentümer Jose Calero ist günstiger als Pedercini, König müsste aber trotzdem fast eine halbe Million Euro mitbringen.

Auch wenn Oliver König von der Superbike-WM träumt, die Realität sieht anders aus. Denn schon die Teilnahme an der Supersport-WM, wo er 150.000 bis 200.000 Euro mitbringen müsste, ist nicht zu bewerkstelligen. Vom tschechischen Verband ACCR braucht er keine Unterstützung erwarten, denn Präsident Stovicek unterstützt bereits Filip Salac in der Moto2-WM dem Vernehmen nach mit über einer halben Million Euro. Kawasaki Tschechien würde König zu einem gewissen Grad helfen, dafür hätte er sich bei seinem Debüt in Indonesien aber konkurrenzfähiger präsentieren müssen.

Es zeichnet sich ab: Königs Manager Milos Cihak kann das Geld für ein gutes Team in der Supersport-300-WM auftreiben, zu mehr wird es ohne Weihnachtswunder nicht reichen.

Team- und Fahrerliste Superbike-WM 2022:

Aruba.it Ducati: Michael Rinaldi (I), Alvaro Bautista (E)

Barni Spark Ducati: Luca Bernardi (I)

Motocorsa Ducati: Axel Bassani (I)

Go Eleven Ducati: Philipp Öttl (D)


Honda Racing Corporation: Iker Lecuona (E), Xavier Vierge (E)

MIE Honda: Tati Mercado (RA), Hafizh Syahrin (MAL)


BMW Motorrad: Michael van der Mark (NL), Scott Redding (GB)

Bonovo action BMW: Eugene Laverty (IRL), Loris Baz (F)


Kawasaki Racing Team: Jonathan Rea (GB), Alex Lowes (GB)

Puccetti Kawasaki: Lucas Mahias (F)

Orelac VerdNatura Kawasaki: Sykes? Vinales? König?

Outdo Pedercini Kawasaki: Loris Cresson (B)


Pata Yamaha: Toprak Razgatlioglu (TR), Andrea Locatelli (I)

GRT Yamaha: Kohta Nozane (J), Garrett Gerloff (USA)

Gil Motor Sport Yamaha: Christophe Ponsson (F)

FETT = bestätigt


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