SBK-Rookie Luca Bernardi: Fast 2 sec hinter Öttl
Luca Bernardi auf der Barni-Ducati
Beim Supersport-Meeting in Magny-Cours am 5. September stürzte Luca Bernardi im zweiten Rennen unglücklich. Der Italiener wurde vom folgenden Dominique Aegerter und Jules Cluzel getroffen und brach sich den zwölften Brustwirbel. Nach der erforderlichen Operation musste sich der 20-Jährige schonen. Erst wenige Tage vor dem Portimão-Test am Dienstag und Mittwoch dieser Woche fuhr er eine Ducati V4S zur Probe.
Auf der anspruchsvollen portugiesischen Piste debütierte Bernardi im Team Barni Racing auf seinem diesjährigen Arbeitsgerät. Am ersten Testtag spulte er mit der Panigale V4R 61 Runden ab, am zweiten Tag weitere 64. Dass er in 1:42,961 min über 3 sec auf die Testbestzeit von Toprak Razgatlioglu (Yamaha) verlor, war nebensächlich.
«Das war mein erstes Mal mit dem Superbike – ein wunderschönes Motorrad mit Power», grinste Bernardi. «Ich habe nichts Spezielles ausprobiert. Es gibt viel zu tun und ich muss noch viele über die Elektronik lernen, die für mich ungewohnt ist. Trotzdem macht mich die Steigerung mit jedem Run sehr zuversichtlich. Ich kann es kaum erwarten, in Misano wieder auf die Strecke zu gehen, denn es ist noch ein langer Weg. Aber wenn es darauf ankommt, werden wir da sein.»
Teamchef Marco Barnabo hatte in den vergangenen drei Jahren kein Glück mit seinen Fahrern. Michael Rinaldi kam 2019 mit den von Barni Racing eingesetzten Federelementen von Showa nicht zurecht. Leon Camier war die gesamte Saison 2020 nicht einsatzbereit und wurde von verschiedenen Fahrern ersetzt. Mit Tito Rabat erlebte das italienische Team im vergangenen ebenfalls einen Reinfall, trotz Wechsels auf Öhlins – der Vertrag mit dem Spanier wurde vorzeitig aufgelöst.
Mit dem talentierten Rookie Luca Bernardi geht Barnabo soll sich das Blatt wieder zum Guten wenden, auch die Rücken-OP dem 20-Jährigen noch zu schaffen macht.
«Wir wussten, dass der Start schwierig wird. Sechs Monate nach seiner schweren Verletzung saß Bernardi zum ersten Mal wieder auf dem Motorrad und er ist immer noch nicht bei 100 Prozent», weiß der Teamchef. «Es war aber wichtig für ihn, wieder auf das Motorrad zu steigen und Vertrauen in die Panigale V4R und zur neuen Kategorie zu bekommen. Deshalb kann ich sagen, dass das Debüt positiv ist. Er hat sich zwischen dem ersten und zweiten Tag in allen Aspekten stark verbessert.»
Erstaunlich: Bernardi war fast 2 sec langsamer als Philipp Öttl, der zweite Superbike-Rookie bei diesem Test.
Zeiten Portimao-Test, Mittwoch, 9. Februar:
Superbike:
1. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:39,616 min
2. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:39,851
3. Alvaro Bautista (E), Ducati, 1:40,055
4. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:40,335
5. Andrea Locatelli (I), Yamaha, 1:40,674
6. Philipp Öttl (D), Ducati, 1:41,061
7. Michael Rinaldi (I), Ducati, 1:41,143
8. Christophe Ponsson (F), Yamaha, 1:42,374
9. Luca Bernardi (I), Ducati, 1:42,961
Supersport:
1. Nicolo Bulega (I), Ducati, 1:43,876 min
2. Max Kofler (A), Ducati, 1:45,511
3. Nicholas Spinelli (I), Ducati, 1:46,496