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WM-Niederlage von Kawasaki: Wie Pirelli dazu beitrug

Von Ivo Schützbach
Kawasaki-Werksfahrer Alex Lowes

Kawasaki-Werksfahrer Alex Lowes

Von 2015 bis 2020 gewann Kawasaki mit Jonathan Rea sechsmal in Folge die Superbike-Weltmeisterschaft. Dass die Gegner näherkamen und Yamaha Kawasaki 2021 sogar überholte, liegt nicht nur am technischen Reglement.

Die 2018 eingeführte Balance-Regel mit festgelegter Maximaldrehzahl und Motor-Updates für erfolglose Hersteller trägt dazu bei, dass die Hersteller näher zusammengerückt sind. Grund für die Einführung war die Dominanz von Kawasaki mit Jonathan Rea und auch, dass die Grünen mehr als jede andere Marke in die Superbike-WM investiert haben.

In zehn Jahren seit 2012 hat Kawasaki siebenmal den Fahrertitel gewonnen, 2013 mit Tom Sykes und von 2015 bis 2020 mit Jonathan Rea. In den anderen Jahren wurde ein Kawasaki-Pilot Vizeweltmeister.

2021 unterlag Rea in einer an Spannung nicht zu überbietenden Saison Yamaha-Könner Toprak Razgatlioglu um 13 Punkte.

Alex Lowes war von 2016 bis 2019 Yamaha-Werksfahrer, seit 2020 steht er bei Kawasaki unter Vertrag. Der Engländer kann die beiden Motorräder vergleichen wie kein anderer.

«Vor vier oder fünf Jahren war die Kawasaki eines der schnelleren Bikes, die vergangenen beiden Jahre haben sich aber auch die Hinterreifen sehr verändert, die Gummimischungen sind jetzt weicher und die Karkasse verwindet sich weniger», erklärte Lowes im persönlichen Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Heute kann man das Superbike mehr wie eine Supersport-Maschine fahren und wird dafür nicht bestraft. Als sich die Reifen noch mehr verwanden, war die Kawasaki besser. Nach vier oder fünf Runden bewegten sich die Bikes früher deutlich mehr, mit der Kawasaki konnte man aber Stop-and-go fahren – so wie man früher ein Superbike fuhr. Mit den aktuellen Reifen ist das nicht mehr so. Und wir haben noch nicht die perfekte Balance zwischen unserer Abstimmung und den Reifen gefunden. Wir haben ein sehr gutes Motorrad, müssen aber das letzte Bisschen noch finden.»

Die genannten Gründe trugen dazu bei, dass sich Aufsteiger aus der Supersport-WM wie Andrea Locatelli (Pata Yamaha) und Axel Bassani (Motocorsa Ducati) 2021 schnell anpassen konnten und bereits in ihrer ersten Superbike-Saison aufs Podium brausten.

«Beide haben einen großartigen Job erledigt, deshalb will ich das mit den Reifen nicht als Begründung heranziehen», so Lowes. «Wären sie ein Superbike vor fünf oder sieben Jahren so gefahren, wie sie es heute tun, dann wäre das nicht gegangen. Aber sie müssen nicht so fahren und waren fantastisch.»


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