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Superbike-WM in Assen: In diesem Jahr 30. Jubiläum

Von Kay Hettich
Die Schikane vor dem Ziel ist eine Schlüsselstelle in Assen

Die Schikane vor dem Ziel ist eine Schlüsselstelle in Assen

Am kommenden Wochenende findet bereits das 30. Rennwochenende der Superbike-WM im niederländischen Assen statt. Der Klassiker im Kalender der seriennahen Weltmeisterschaft ist bei Fans und Fahrern gleichermaßen beliebt.

Nur wenige Rennstrecken auf der Welt sind so eng mit dem Motorradsport verbunden, wie der Circuit van Drehnte in Assen. Das kommt nicht von ungefähr, denn die 1955 erbaute permanente Rennstrecke wurde speziell auf die Anforderungen von Motorrädern zugeschnitten und wird gerne als 'Kathedrale' bezeichnet. Nach diversen Umbauten schrumpfte der Kurs auf die heutige Länge von 4542 Meter.

Nur die Coronapandemie sorgte dafür, dass 2020 kein Event in Assen stattfinden konnte. Ansonsten gastierte die Superbike-Weltmeisterschaft dort ohne Unterbrechung seit 1992 – stolze 59 Rennen der Top-Kategorie. Doug Polen und Giancarlo Falappa teilten sich die Siege im Debütjahr. 15 der 24 diesjährigen SBK-Piloten waren damals noch nicht einmal geboren.

2022 erleben Zuschauer vor Ort ein Rennwochenende ohne jegliche Corona-Beschränkungen: Weder Test oder Impfnachweis sind für den Zugang erforderlich, auch die Pflicht zum Tragen einer Maske ist entfallen. 

Der «TT Circuit» hat ein anspruchsvolles Layout. Er ist für seine hohen Kurvengeschwindigkeiten und einige wirklich schnelle Richtungswechsel bekannt. Der Kurs verlangt dem Fahrer die volle Konzentration ab, man fährt viel in Schräglage.

Der schnelle und flüssige Streckenverlauf wird von einer engen Spitzkehre unterbrochen, aus der der Pilot das Motorrad gut heraus beschleunigen muss. Das Bike muss sowohl in den schnellen Kurven als auch in der Spitzkehre stabil liegen. Eine weitere Besonderheit der Strecke in Assen sind die vielen nach außen hin überhöhten Kurven. Durch diese Überhöhung haben die Fahrer zusätzlichen Grip und können etwas früher von der Bremse gehen.

Der Asphalt ist sehr aggressiv und trocknet nach Regenschauern sehr schnell ab, entsprechend können die Streckenbedingungen im Verlauf einer Runde extrem wechselhaft sein. Die richtige Reifenwahl ist damit ein Schlüssel zum Sieg. Durch die Beschaffenheit des Streckenbelags und des unvorhersehbaren Wetters ist Assen auch aus Reifensicht interessant. Die thermische Belastung ist zwar nicht besonders hoch, aber die Reifen müssen dem Fahrer ermöglichen, sehr präzise zu fahren.

Im Frühjahr, wenn die Superbike-WM dort gastiert, herrscht in Assen häufig kühles Wetter, es gab sogar schon. Am Rennsamstag 2019 war es besonders schlimm. Der Start zum ersten Superbike-Lauf wurde wegen Schneegestöbers zuerst um 30 Minuten verschoben. Als die Motorräder bereits in der Startaufstellung für den für 14:28 Uhr angesetzten Rennstart standen, schneite es erneut. Die Absage des Renntages folgte wenig später. Derartiges droht in diesem Jahr nicht: Es werden viel Sonnenschein und Lufttemperaturen um 18 Grad Celsius erwarten.

Mit beeindruckenden 15 Laufsiegen ist Jonathan Rea (Kawasaki) der erfolgreichste Superbike-Pilot in Assen, gefolgt von Carl Fogarty mit zwölf und Troy Bayliss mit sechs Siegen. Rea gewann übrigens auch 2021, als er nach sechs WM-Titeln in Folge die Krone an Toprak Razgatlioglu (Yamaha) abgeben musste, dennoch alle drei Rennen.

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