Sandro Cortese: TV-Experte mit besonderen Talenten
Sandro Cortese (re.) mit Weltmeister Toprak Razgatlioglu
Der österreichische Privatsender ServusTV, der die Rechte für die Übertragungen der Superbike-WM in Deutschland und Österreich besitzt, hat auch für dieses Jahr ein Dreigestirn an Kommentatoren: Philipp Krummholz und Sandro Cortese im Studio in Salzburg, dazu Stefan Nebel mit eigenem Kameramann an der Rennstrecke.
Beim Saisonstart in Aragonien war Cortese vor Ort, weil Nebel kurzfristig bei MotoGP in Texas einspringen musste. Ins Studio hatte ServusTV den ehemaligen WM-Piloten Markus Reiterberger als Experten eingeladen.
Der zweifache Weltmeister Cortese kommt mit seiner ruhigen, humorigen und analytischen Art sowie seinem Insiderwissen bei den Zuschauern gut an – er ist bestens vernetzt und kennt jeden im SBK-Fahrerlager. Von seinen ehemaligen Fahrerkollegen bekommt er Dinge erzählt, die sie nicht jedem Reporter verraten.
Außerdem hat Cortese zwei Riesenvorteile auf seiner Seite: Er fuhr die aktuellen Superbikes von Yamaha, Kawasaki und Ducati in seiner aktiven Zeit, versteht die Probleme der Fahrer also wie kaum ein anderer und kann die richtigen Fragen stellen. Zudem spricht Sandro neben deutsch auch fließend englisch und italienisch. Spanisch versteht er, «an der richtigen Grammatik beim Reden arbeite ich derzeit», schmunzelte der Schwabe.
Nach der grandiosen Saison 2021 hatte ServusTV beim WM-Start in Spanien die besten SBK-Einschaltquoten jemals, immer mehr Motorsportfans entdecken die spannende und publikumsnahe Rennserie für sich.
«Die Arbeit mit ServusTV macht mega viel Spaß und ich bin ihnen sehr dankbar für diese Chance», sagte Cortese gegenüber SPEEDWEEK.com. «Das erste Rennen vor Ort zu machen, war eine Herausforderung. Dass ich on-air und alleine die Interviews führe. Glücklicherweise haben es meine ehemaligen Kollegen sehr gut aufgenommen. Auch wenn Leute wie Alex Lowes oder Johnny Rea meinten, dass es ein seltsames Gefühl wäre, wenn ich sie interviewe, weil sie mich nicht als Journalisten, sondern als Fahrer sehen.»
Der Supersport-Champion von 2018 merkte schnell, dass ihm die News nicht einfach zufliegen, deren Beschaffung ist mit viel Arbeit verbunden. «Als ich am Freitag zusammen mit meinem Kameramann ankam, ging ich in jede Box, stellte mich vor und sagte ihnen, dass ich dieses Wochenende als Experte für ServusTV da bin. Ich habe dann gleich geklärt, welche Interviews ich in der Startaufstellung machen kann, und so viele Informationen wie möglich gesammelt. In MotoGP gibt es bei ServusTV einen Moderator und einen Experten, die sich gegenseitig die Fragen zuspielen und ein bisschen erzählen können. Bei den Superbikes ist einer vor Ort, der beides machen muss. Ich spreche also in die Kamera, mache die Interviews und übersetze gleich.»