Miller, 1. Lauf: Checa souverän
Von Jörg Reichert
© Gold & Goose
Carlos Checa feiert seinen Sieg
Den Start zum ersten Lauf der Superbike-WM in den USA hat die erste Reihe komplett verschlafen. Pole-Mann Carlos Checa (E/Ducati) kam nur als Fünfter aus der ersten Runde und auch Marco Melandri (Yamaha/7.). Jakub Smrz (Ducati/9.) und Eugene Laverty (Yamaha/12.) konnten aus ihren Startpositionen keinen Nutzen ziehen.
Einen perfekten Start erwischte dagegen Troy Corser (AUS/BMW), der sich von Position 6 kommend direkt an die Spitze katapultierte. Hinter dem Haudegen reihte sich Max Biaggi (I/Aprilia), Noriyuki Haga (J/Aprilia) und Sylvain Guintoli (F/Ducati) ein. Für Weltmeister Biaggi war das Rennen nach einem Sturz genauso wie für Jonathan Rea (GB/Honda) bereits in der ersten Runde erledigt. Auch Michel Fabrizio (I/Suzuki) und Ruben Xaus (E/Honda) hatten schon nach drei Runden bereits Feierabend. Sowohl Biaggi/Rea als auch Fabrizio/Xaus kamen sich gegenseitig in die Quere.
Checa entwickelte einen unglaublichen Vorwärtsdrang und fuhr trotz Überholmanövern erstaunliche 1,5 sec schneller als Corser an der Spitze. In Windeseile und geradezu spielerisch hatte der Spanier Haga, Guintoli und Corser hinter sich gelassen und übernahm ab Runde 6 die Führung.
Nach 10 von 21 Runden hatte Checa bereits ein beruhigendes Polster von 3,5 sec herausgefahren und cruiste im Schontempo um die Strecke - trotzdem war der Althea-Pilot schnellster Mann auf der Piste!
In der zweiten Rennhälfte entwickelten sich interessante Zweikämpfe auf der Strecke: Die Teamkollegen Guintoli und Smrz rauften um Platz 2 und untermauerten die Dominanz von Ducati an diesem Wochenende. Fünf Sekunden hinter dem Effenbert-Duo fighteten Camier und Laverty um den vierten Rang. Zwischen Haga, Ayrton Badovini (I/BMW), Tom Sykes (GB/Kawasaki) und Noriyuki Haga ging es um Platz 6 - allerdings gut 20 Sekunden hinter Checa! Corser war sogar noch hinter Melandri und Maxime Berger (F/Ducati) auf die 12. Position zurückgefallen.
In der letzten Runde war vorne alles klar. Checa gewinnt überlegen und Smrz konnte Guintoli hinter sich halten. Camier und Laverty fuhren auf gesicherten Positionen ins Ziel. In einer starken Schlussphase kämpfte sich Tom Sykes auf Sechs nach vorne. Bester BMW-Pilot wurde Ayrton Badovini als Siebter. Der BMW-Italia-Pilot hat noch in der letzten Runde noch BMW-Werksfahrer Leon Haslam überrumpelt. Den letzten WM-Punkt staubte sein Teamkollege James Toseland (GB) ab, der nach langer Verletzung sein Comeback gab.
Für Carlos Checa war es bereits der fünfte Laufsieg dieser Saison. Nur die Auslaufrunde lief für den souveränen WM-Leader nicht nach Wunsch: Als sich der 38-Jährige von einem Fan eine Fahne holen wollte, rutschte er in der aufgeweichten Wiese aus und kam stattdessen als Beifahrer von James Toseland und einer verschlammten Lederkombi zur Siegerehrung.