MotoGP: Ducati vom V-Motor überzeugt

Eugene Laverty (Bonovo): «Die BMW ist ein Monster»

Von Ivo Schützbach
Zwei Podestplätze hat BMW in der ersten Saisonhälfte der Superbike-WM 2022 erobert, beide durch Scott Redding. Trotz Verbesserungen liegt noch ein weiter Weg vor den Bayern – Eugene Laverty erklärt warum.

Am kommenden Wochenende geht die sechswöchige Sommerpause in Magny-Cours zu Ende und die Superbike-WM in die zweite Saisonhälfte. Die BMW-Stammfahrer Scott Redding, Loris Baz und Eugene Laverty belegen derzeit die WM-Ränge 9, 11 und 17, der nach seinen schweren Verletzungen zurückkehrende Michael van der Mark (20.) fuhr nur die drei Rennen in Assen.

BMW hat in dieser Saison unbestritten Fortschritte erzielt, davon zeugen die beiden Podestplätze von Scott Redding: Der Engländer wurde im ersten Hauptrennen in Most sowie im Sprintrennen in Donington Park jeweils starker Dritter.

Am Gesamtbild hat sich jedoch nichts geändert: In der Hersteller-Weltmeisterschaft liegen BMW und Honda hinten – Ducati, Yamaha und Kawasaki sind weit voraus.

BMW arbeitet laufend an Verbesserungen für die M1000RR, während des Barcelona-Tests im August wurde einiges getestet. Doch das Bike gilt weiterhin als schwierig zu fahren.

«Wir haben mit der BMW noch einen weiten Weg vor uns», bekräftigte Bonovo-Pilot Eugene Laverty im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Was Scott bei den letzten zwei Events gezeigt hat, ist weit über dem, wo das Motorrad aktuell steht. Für mich ist das Motorrad ein Monster, wir müssen es ruhiger machen. Ich fuhr in meiner Karriere einige schwierige Motorräder wie die Ducati GP14, ich weiß, wovon ich rede. Letztes Jahr war das Bike fahrbarer, jetzt sind wir auf einem anderen Level. Der Motor ist unglaublich, diese Leistung musst du aber auch kontrollieren.»

«Scott und Loris sind die zwei größten Fahrer in der Startaufstellung, sie können mit diesem Motorrad ringen», verdeutlichte der 13-fache Laufsieger. «Sie kommen damit klar. Aber für mich als kleinerer Fahrer ist das weit weg von handhabbar. Wir haben jetzt einen sehr starken Motor und es war schon vorher so, dass wir die Leistung kaum auf den Boden brachten. Wenn dann Leistung hinzukommt, wird es schwierig zu kontrollieren. Die Elektronik kann dabei helfen, aber nur bis zu einem bestimmten Grad. Wir reden von einer Entwicklung. Vor zwei Jahren war das Bike auf der Geraden deutlich zu langsam, jetzt ist der Motor unglaublich schnell. Was Scott auf diesem Motorrad leistet, ist übermenschlich. Er kann den Hinterreifen rauchen lassen, ich hingegen bringe kein Gewicht aufs Hinterrad. Scotts Reifen war nach dem Rennen in Donington 1 Kilogramm leichter, meiner nur 250 Gramm. Um ein Monster zu fahren, braucht es ein Monster – wie Scott und Loris.»

Laverty fährt seine letzte Saison in der Superbike-WM, für 2023 wechselt er ins Management des Teams Bonovo action BMW. Seinen Platz wird der von Yamaha kommende Texaner Garrett Gerloff übernehmen, ein muskulöser und athletischer Typ.


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