Fix: Remy Gardner (24) fährt für Yamaha Superbike-WM
Remy Gardner fährt 2023 Superbike-WM
Nach dem Verlust seines MotoGP-Platzes bei KTM musste sich der letztjährige Moto2-Weltmeister Remy Gardner neu orientieren. Vergangenen Freitag berichtete SPEEDWEEK.com aus dem Fahrerlager von Magny-Cours, der Australier stehe kurz vor der Einigung mit GRT Yamaha. Inzwischen hat der 24-Jährige unterschrieben, der Deal wird am Donnerstag verkündet.
Gardner wusste seit Mai, dass sein Platz bei KTM Tech3 Factory Racing für 2023 in Gefahr ist. Nach 14 Rennen hat der MotoGP-Rookie neun Punkte auf dem Konto und ist WM-23. Dass er herausragendes Fahrtalent hat, bewies er mit seinen Leistungen in der Moto2-WM im Vorjahr.
Yamaha hat immer wieder starke Fahrer aus nationalen Meisterschaften in die Superbike-WM gebracht, wie zuletzt Garrett Gerloff und Kohta Nozane.
Die Japaner sind aber auch nicht davor zurückgeschreckt, herausragenden Könnern anderer Fabrikate Offerten zu machen – trotz großangelegtem eigenem Nachwuchsprogramm. 2020 verpflichtete Yamaha den Türken Toprak Razgatlioglu, Kawasaki wollte ihm damals keinen Platz im Werksteam neben Jonathan Rea geben. Nach einem Eingewöhnungsjahr auf der R1 wurde der inzwischen 25-Jährige Champion und beendete die sechsjährige Siegesserie von Rea.
Wer Teamkollege von Gardner wird, dessen Vater Wayne gewann 1987 auf der Rothmans-Honda die 500er-Weltmeisterschaft, steht noch nicht fest.
Nozane galt bei GRT bis Anfang September für 2023 als gesetzt, weil er die Unterstützung von Yamaha Japan genoss. Doch nach 55 Rennen hat er nur zwei einstellige Ergebnisse vorzuweisen, Platz 7 im zweiten Hauptrennen in Indonesien im Vorjahr ist sein Glanzstück. Weil keine Fortschritte erkennbar sind, fragen sich die Verantwortlichen bei Yamaha inzwischen, ob seine Weiterbeschäftigung erfolgversprechend ist.
Denn mit Dominique Aegerter hat Yamaha den überragenden Supersport-Fahrer dieser und der vorangegangenen Saison, der unbedingt aufsteigen will. Der Schweizer gewann dieses Jahr auch den MotoE-Weltcup. Der Britische Superbike-Champion Tarran Mackenzie will ebenfalls Weltmeisterschaft fahren und Lorenzo Baldassarri, der Zweite der laufenden Supersport-WM, hat auch Aufstiegsgedanken. Mit solchen fahrerischen Kalibern in der Hinterhand macht das Festhalten an Nozane keinen Sinn.