Troy Corser: Seine Meinung über Gardner und Bayliss
Troy Corser
Australien hat sich mit verschiedenen Piloten einen Namen in der Superbike-WM gemacht. Mit Troy Corser (1996, 2005) und Troy Bayliss (2001, 2006, 2008) wurden fünf Weltmeisterschaften eingefahren, mit Peter Goddard, Anthony Gobert, Chris Vermeulen und Garry McCoy kommen weitere Laufsieger vom fünften Kontinent.
Doch seit dem Rücktritt von Bayliss 2008 herrscht Flaute. Corser blieb zwar noch bis 2011 Stammfahrer, hatte aber seinen Zenit überschritten und fuhr zumeist außerhalb der Top-10.
Corser verfolgt die Superbike-WM nach wie vor, wenn auch nicht so hautnah wie Bayliss, der seinen Sohn Oli in der Supersport-WM unterbrachte und an jedem Rennwochenende an der Strecke ist. «Oli hat sicher viel Druck, denke ich, wegen des Erfolgs seines Vaters und allgemein wegen des Namens», sagte der 51-jährige Corser bei WorldSBK. «Er wirkt aber ziemlich ruhig und entspannt. Er benötigt noch Erfahrung und mehr Zeit auf dem Bike. Aber es ist fantastisch zu sehen, dass Troy seinen Sohn da draußen hat. Er ist bestimmt sehr stolz, seinen Sohn zu beobachten. Ich bin mir sicher, dass es aber auch sehr stressig ist – für ihn und Kim!»
Wird Oli in die Fußstapfen seines Vaters treten können? «Ich würde gerne sagen, dass er ein weiterer Weltmeister werden könnte, aber im Moment hat er noch einen langen Weg vor sich, nur um Ergebnisse zu erzielen und Erfahrungen zu sammeln», ist Corser skeptisch.
In der Superbike-Kategorie sehen wir 2023 das Debüt von Remy Gardner mit GRT Yamaha. Der 24-Jährige stammt aus Sydney und ist Sohn von Wayne Gardner, dem 500er-Weltmeister von 1987. Als Moto2-Weltmeister von 2021 hat sich der aus der MotoGP kommende Remy bereits international durchgesetzt. «Bei Remy tue mich dennoch schwer einzuschätzen, wo er sich in der Superbike-WM einreihen wird», grübelte Corser. «Sicher ist er ein sehr talentierter Fahrer, aber es ist ein anderes Paddock. Er hat viel Talent und er ist sehr schnell, aber hier eine ganze Saison auf die Beine zu stellen, ist nicht einfach. Er hat in der MotoGP viel gelernt, aber ich denke, die Superbikes sind wahrscheinlich etwas schwieriger zu fahren. Ich wünsche ihm alles Gute. Wir werden abwarten und sehen, es ist schwer etwas zu sagen, bevor ich ihn auf einem Superbike gesehen habe.»