Zuschauer 2022: Argentinien bleibt Superbike-verrückt
Nach zwei Jahren mit massiven behördlichen Einschränkungen im Zuge der Coronapandemie verlief die Superbike-WM 2022 weitgehend wieder normal. Der Saisonauftakt fand zwar nicht wie sonst im Februar auf Phillip Island statt, sondern erst im April im MotorLand Aragón, aber ohne Maßnahmen wie Impfnachweis und Masketragen.
Im Kopf der Menschen spukte das Corona-Gespenst aber immer noch. Damit ließe sich zumindest erklären, warum nach Aragón mit 20.596 so wenige Zuschauer kamen wie noch nie, auch wenn das Meeting auf der spanischen Piste auch noch nie zu den bestbesuchten Veranstaltungen der seriennahen Weltmeisterschaft zählte. Weniger kamen nur nach Estoril, wo aber Vergleichszahlen aus den Vorjahren fehlen – 2020 und 2021 waren wegen Covid-19 keine Zuschauer erlaubt.
Etwas enttäuschend auch das Saisonfinale auf Phillip Island mit 43.549 Australier, der schlechteste Wert seit langem. Wobei man hier berücksichtigen muss, dass kurz zuvor die MotoGP in Down Under gastierte, die Superbike-WM seit Indonesien entschieden war und die seriennahe Weltmeisterschaft bereits Ende Februar nach Phillip Island zum Saisonauftakt zurückkehrt.
Dafür glänzte Assen mit 49.710 und Donington Park mit 51.831 Besuchern auf den Tribünen, so viele wie lange nicht mehr – beides ein Bestwert der vergangenen sieben Jahre!
Mit stabilen Zuschauerinteresse fallen die Meetings in Misano, Magny-Cours und Portimão auf.
Die mit Abstand bestbesuchte Veranstaltung der Superbike-WM 2022 war aber San Juan Villicum. Südamerikaner gelten allgemein als Motorsport-verrückt und mit 78.549 bestätigt sich auch hinsichtlich der Superbike-WM. Das Meeting in Argentinien war auch 2018 das Meeting mit den meisten Zuschauern.