Formel 1: Der erste Crash des Jahres

BMW-Ass Scott Redding gibt zu: Er ist nicht perfekt

Von Kay Hettich
Scott Redding

Scott Redding

Die Beziehung von Scott Redding zur BMW M1000RR war keine Liebe auf den ersten Blick. Rückblickend ist der Engländer mit seiner Leistung in der Superbike-WM 2022 zufrieden.

Weil Ducati für die Superbike-WM 2022 Álvaro Bautista zurück ins Team holte, musste sich Scott Redding für 2022 umorientieren und dockte im BMW-Werksteam an. Es war zu erwarten, dass die Umstellung für den 30-Jährigen nicht einfach sein würde, denn nie zuvor fuhr er ein großes Motorrad mit einem Reihenmotor. Außerdem war die M1000RR längst nicht so weit entwickelt wie die Yamaha R1 oder Kawasaki ZX-10RR, die schon viele Jahre in der seriennahen Weltmeisterschaft auf dem Buckel haben.

Redding benötigte eine Weile, bis er sich an das Superbike aus Bayern gewöhnt hat. Beim Saisonauftakt in Aragón holte er nicht einen Punkt. Platz 5 im zweiten Lauf in Assen war geschmeichelt, als Toprak Razgatlioglu (Yamaha) und Jonathan Rea (Kawasaki) stürzten. Aus eigener Kraft fuhr Redding in Donington Park drei Top-5-Platzierungen ein, zum ersten Mal schaffte er es mit der BMW aufs Podium.

Bis zum Ende der Saison stabilisierten sich die Ergebnisse. Mit drei Podestplätzen und 204 Punkten wurde der BMW-Pilot WM-Achter. Redding war damit zufrieden. «Ich würde mir selbst für die Saison 2022 eine 9 von 10 geben», meinte er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Die volle Punktzahl verdiene ich nicht, weil das bedeuten würde, es wäre perfekt gewesen – aber ein paar Dinge waren es nicht. Insgesamt beurteile ich meine Leistung aber sehr hoch.»

Schmerzlich erinnert sich Redding an den Saisonbeginn. «Der Anfang war ein Desaster. Die Rennen in Aragón waren die schlimmsten meiner Karriere, das gesamte Wochenende war eine Katastrophe», sagte Redding. «Danach haben wir uns zusammengerissen, auch wenn viel Mist über uns geredet wurde. Aber wir haben nicht aufgegeben und die Ergebnisse wurden besser. Es gab Momente, bei denen ich es am liebsten hingeschmissen hätte, doch etwas in mir lässt das nicht zu. Am Ende war es sehr motivierend, drei Top-3-Ergebnisse einzufahren und einige anständige Qualifyings zu zeigen. In meinem ersten Jahr war ich mit Abstand bester BMW-Pilot. Ich bin mir nicht sicher, ob ich auch der BMW-Pilot mit den meisten Punkten seit der werksseitigen Rückkehr bin, allzu viele Podestplätze wurden ja nicht eingefahren.»

Tatsächlich wurde auch Tom Sykes 2019 WM-Achter – mit 223 Punkten.


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