Tom Sykes: «Kawasaki ist immer noch sehr attraktiv»
Tom Sykes ist zurück bei Kawasaki
Es hatte etwas Normales, als Tom Sykes nach einem Jahr mit Ducati in der britischen Superbike-Serie beim Jerez-Test Anfang Dezember wieder auf einer grünen Kawasaki ZX-10RR zu sehen war. Der Engländer fuhr zwischen 2010 und 2018 im Werksteam der Japaner, 2023 tritt er für das Kundenteam von Manuel Puccetti an.
Nach dem ersten Test war der Weltmeister von 2013 mit einem Rückstand von nur 0,8 sec auf die Bestzeit von Kawasaki-Star Jonathan Rea die Erleichterung anzusehen – offenbar war ihm das Gefühl mit der ZX-10RR immer noch sehr vertraut. «Es gibt Schlüsselbereiche, in denen wir uns verbessern müssen. Aber vom Ergebnis war ich angenehm überrascht. Von hier aus wissen wir, dass wir einen klaren Plan haben.»
Dienstagnachmittag kam Sykes gegen 16 Uhr im Fahrerlager des Circuit de Jerez an und traf sich wenig später mit SPEEDWEEK.com. Mit 37 Jahren will er sich noch einmal mit den Besten messen. «Ich liebe den Rennsport, er ist Teil meiner Persönlichkeit», hielt Tom fest. «Manuel bietet mir in seinem Team eine fantastische Chance – also warum nicht? Dass ich das Fahrerlager verlassen musste, war den Umständen geschuldet.»
Während des Navarra-Wochenendes im August 2021 bekam Sykes von den BMW-Verantwortlichen – an seinem Geburtstag – mitgeteilt, dass seine Dienste im Werksteam für 2022 nicht mehr erwünscht sind. Statt Sykes wurde Scott Redding verpflichtet. Weil die Planungen der anderen Hersteller da bereits weit vorangeschritten waren, fiel Sykes durch den Rost – und wechselte mangels Alternative in die BSB.
Der Pole-Rekordhalter ist überzeugt: «Hätte man mich früher informiert, hätte ich eine sehr gute Option innerhalb der Superbike-WM gefunden – ich hätte das Fahrerlager nie verlassen sollen.»
Jetzt ist er zurück – allerdings in einem Kundenteam.
Die Puccetti-Mannschaft steht Kawasaki sehr nahe. Was genau Sykes an Unterstützung bekommen wird, ist derzeit nicht abzusehen.
«Ich kann nur sagen, dass ich eine gute und lange Vergangenheit mit Kawasaki habe», betont der 34-fache Laufsieger. «Wir haben viel Respekt voreinander. Ich weiß, dass sie schätzen, wer ich bin und was ich leisten kann. Ich glaube, dass es ein gutes Maß an Unterstützung geben wird. Kawasaki war in der Superbike-WM zahlreiche Jahre der Maßstab, das ist ein gut entwickeltes und konstantes Paket. Jonathan hat die WM jetzt zwei Jahre nicht gewonnen, aber er war in den Top-3. Die Kawasaki ist immer noch ein sehr attraktives Motorrad und ich kann mich glücklich schätzen. Ich habe viel Erfahrung und für mich ist offensichtlich, wo die Einschränkungen sind. Die Antwort ist für mich nicht mehr Motorleistung, ich hatte mit der BMW einige starke Resultate, als wir wenig Leistung hatten.»