Kawasaki: Niederlagen sind wichtige Lektionen
Jonathan Rea und sein Cheftechniker Pere Riba
Kawasaki hat viel für den Erfolg in der Superbike-WM getan und erntete verdient viel Lohn dafür. Seit der Vizeweltmeisterschaft durch Tom Sykes 2012 und dem Triumph im Folgejahr, gefolgt von der unvergleichlichen Dominanz von Jonathan Rea ab 2015 mit sechs Weltmeisterschaften in Serie mauserten sich die Japaner zum erfolgreichsten Hersteller der vergangenen elf Jahre.
Seit Toprak Razgatlioglu (Yamaha) die Serie des Nordiren 2021 beendete, geht es jedoch mit den Ergebnissen zunehmend bergab. In diesem Jahr konnte selbst Rea erst einen Sieg einfahren. «Das Jahr 2023 ist nicht so verlaufen, wie wir es erwartet hatten», gab auch Teammanager Guim Roda gegenüber WorldSBK zu. «Die Saisons 2021 und 2022 waren schon nicht einfach, aber wir haben bis zum Schluss um Podestplätze, Rennsiege und den Titel gekämpft. Leider konnten wir in dieses Jahr nicht in einem ähnlich guten Modus starten. Wir versuchen, die Dinge mit den uns zur Verfügung stehenden Werkzeugen zu verbessern und geben unser Bestes.»
Der Spanier gab sich nie der Illusion hin, dass die Erfolgsgeschichte niemals enden würde. «Niemand gewinnt für immer. Man muss das akzeptieren, lernen zu verlieren und dennoch weiter sein Bestes geben», meinte Roda, der in diesem Tal eine Lektion sieht. «Im Rennsport und im Leben ist es wichtig, nicht nur Erfolge zu erzielen, sondern auch dafür kämpfen und schuften zu müssen. Wir machen weiter und haben die Erfahrungen aus der Vergangenheit gesammelt und wissen, was zu tun ist, um zu gewinnen. Wir werden es noch einmal versuchen. Das ist unser Ziel.»
Die großen Kawasaki-Erfolge sind aber eng mit Superbike-Star Jonathan Rea verknüpft, der sich nach drei schwierigen Jahren Gedanken über seine weitere Karriere macht. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist für 2024 alles möglich: Verbleib bei Kawasaki, Wechsel zu Yamaha oder auch der Rücktritt. «Es ist klar, dass es unsererseits keinen Zweifel an Jonnys Fähigkeit gibt. Er hat sich in vielen Situationen bewährt. Wir haben das Motorrad mit den richtigen Reifen zusammengebaut und er hat den Rest erledigt. Wir müssen einfach weitermachen und die sich bietenden Chancen nutzen», meint der ehemalige Rennfahrer. «Es gibt Verträge, die Motivation ist da, aber wir müssen abwarten. Wir haben keinen Plan B, weil Johnny unser Plan A ist. Wir müssen daran arbeiten und unser Bestes geben.»