Bautista (16.): «Nicht perfekt, aber ich kann fahren»
Die Rundenzeiten standen für Ducati-Star Alvaro Bautista während der Testfahrten am Mittwoch und Donnerstag auf dem Circuito de Jerez nicht im Vordergrund. Der Spanier wollte herausfinden, wie sich das für ihn vorgeschriebene Zusatzgewicht am besten an seiner Panigale V4R anbringen lässt. Und noch wichtiger: Nach seiner Verletzung vom 1. November ist er noch immer nicht fit und muss seinen Körper erst wieder an die Belastung auf dem Motorrad gewöhnen.
Der 39-Jährige hatte damals bei Testfahrten – ebenfalls in Jerez – einen üblen Highsider und krachte bei der harten Landung auf dem Asphalt aus drei Metern Höhe heftig auf Kopf. Dabei wurden die Bandscheiben zwischen den Wirbeln C5, C6 und C7 verschoben, Medizinier sprechen von einer Bandscheibenvorwölbung. Durch die Kompression wurden auch die Halsnerven in Mitleidenschaft gezogen.
«Es war nicht angenehm, aber zumindest nicht schlimmer als am Mittwoch», sagte Bautista zum Ende der zwei Testtage in Andalusien. «Es war sogar etwas besser, das zeigt, dass sich mein körperlicher Zustand verbessert. Positiv ist, dass ich viele Runden fahren konnte, wenn auch mit Schmerzen. Aber wenigstens werden sie nicht mehr. Leider dauert meine Genesung, bei Problemen mit Nerven geht das immer sehr langsam. Man kann das auch nicht beschleunigen oder erzwingen, sondern muss geduldig abwarten. Mein Training habe ich erst zum Jahresbeginn wieder aufgenommen, mir bleibt also nicht viel Zeit bis Saisonstart Ende Februar.»
«Mein Plan für diesen Test war zu sehen, wie es mir geht», ergänzte der dreifache Weltmeister. «Es ist nicht perfekt, aber ich kann fahren. Beim Test in Portimao nächste Woche gelingt mir hoffentlich ein Schritt vorwärts. Für die Zeit danach gibt es keinen Plan, wir gehen das Tag für Tag an und schauen, wie meine Fortschritte sind.»
Den Jerez-Test beendete Bautista auf dem 16. Platz, über 1,7 sec hinter der überragenden Bestzeit seines Aruba-Teamkollegen Nicolo Bulega, wobei Alvaro auf den Einsatz eines Qualifyers verzichtete.
«So lange ich nicht so fahren kann, wie ich das gerne würde, ist es schwierig, Aussagen über das Motorrad zu treffen», meinte der 59-fache Laufsieger. «Wir haben ein paar Dinge mit der Abstimmung versucht, um so für den Saisonstart die bestmögliche Basis zu erarbeiten. Fest steht, dass es für mich schwieriger ist als letzte Saison, weil das Bike schwerer ist und das großen Einfluss hat. Aber zuerst muss ich schauen, dass es mir gut geht. Wenn ich mich besser fühle, können wir anfangen am Motorrad zu arbeiten.»
Kombinierte Zeiten Superbike-WM-Test Jerez (24./25.1.):
1. Nicolo Bulega (I), Ducati, 1:37,809 min
2. Jonathan Rea (GB), Yamaha, +0,536 sec
3. Scott Redding (GB), BMW, +0,763
4. Toprak Razgatlioglu (TR), BMW, +0,829
5. Andrea Iannone(I), Ducati, +0,935
6. Garrett Gerloff (USA), BMW, +1,023
7. Sam Lowes (GB), Ducati, +1,043
8. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +1,062
9. Danilo Petrucci (I), Ducati, +1,098
10. Andrea Locatelli (I), Yamaha, +1,134
11. Alex Lowes (GB), Kawasaki, +1,180
12. Philipp Öttl (D), Yamaha, +1,230
13. Michael van der Mark (NL), BMW, +1,415
14. Axel Bassani (I), Kawasaki, +1,604
15. Michael Rinaldi (I), Ducati, +1,695
16. Alvaro Bautista (E), Ducati, +1,774
17. Xavi Vierge (E), Honda, +2,106
18. Tito Rabat (E), Kawasaki, +2,291
19. Iker Lecuona (E), Honda, +2,428
20. Sylvain Guintoli (F), BMW, +3,057
21. Bradley Smith (GB), BMW, +3,457
22. Florian Marino (F), Kawasaki, +3,507