Yamaha-Team von Öttl: SBK-Rückzug nach dieser Saison
Die größten sportlichen Erfolge feierte das Yamaha-Team GMT94 in der Endurance-Klasse: Drei Weltmeister- und fünf Vizetitel hat es gewonnen. Seit 2018 zählt die Truppe von Christophe Guyot zu den Besten in der Supersport-WM, seit 2020 liebäugelte der Teamchef mit dem Einstieg in die Superbike-WM.
2023 gelang dieser große Schritt: Im ersten Jahr traten die Franzosen mit Lorenzo Baldassarri an, 2024 mit Philipp Öttl. Beide Fahrer haben die Supersport-WM in den Top-3 beendet, mit der R1 verkamen sie zu Statisten.
Guyot versuchte sich selbst als Fahrer in der Superbike-WM: Zwischen 1991 und 1993 bestritt er 16 Rennen, erreichte aber nur in Anderstorp 1991 als 15. einen WM-Punkt – seinerzeit mit einer Honda VFR750 RC30.
Yamaha ist in den vergangenen Jahren technisch immer weiter ins Hintertreffen geraten, selbst die vier Werksfahrer tun sich diese Saison sehr schwer. Philipp Öttl und auch Bradley Ray aus dem Yamaha-Team Motoxracing kämpfen auf verlorenem Posten und haben vor Magny-Cours lediglich fünf und drei Punkte zusammengeklaubt.
Bereits Mitte Juli hatte GMT94-Teamchef Guyot SPEEDWEEK.com im Vier-Augen-Gespräch verraten, dass er darüber nachdenke, sich 2025 wieder auf die Supersport-Klasse zu konzentrieren. Inzwischen steht fest: Yamaha wird in der mittleren Hubraumkategorie nächstes Jahr drei Teams unterstützen: Neben Rekordweltmeister Ten Kate werden das GMT94 und Evan Bros sein.
Nach zahlreichen Titelgewinnen mit der R6 bringt Yamaha für 2025 die Dreizylinder-R9. GMT94 soll bei der Entwicklung eine tragende Rolle spielen und wird sich auch deshalb aus der Superbike-WM zurückziehen.
Die sportliche Zukunft von Öttl ist weiterhin unklar, in der Superbike-WM gibt es kaum noch Optionen.