Jubel bei BMW: Toprak für SBK in Aragon wieder fit
Toprak Razgatlioglu ist auf jeden Fall im ersten Training auf der Strecke
Toprak Razgatlioglu hat in der ersten Hälfte der Superbike-WM 2024 einen unbeschreiblichen Durchmarsch hingelegt. In den ersten 21 Rennen stand der Türke 18 Mal auf dem Podium, 15 Mal als Sieger. Seine letzten 13 Rennen gewann er in Folge und stellte damit einen Rekord auf.
Doch seit dem folgenreichen Sturz zu Beginn des zweiten freien Trainings in Magny-Cours steht der 27-Jährige, und damit auch BMW zwischen Hoffen und Bangen. Denn der Türke erlitt beim Einschlag in eine Begrenzungsmauer starke Rückenprellungen und, was deutlich gefährlicher ist, einen Pneumothorax. Davon spricht man, wenn sich Luft im Pleuraspalt zwischen Lunge und Brustkorb sammelt.
Razgatlioglu verpasste deshalb bereits die drei Rennen in Frankreich sowie am vergangenen Wochenende die Superbike-Premiere in Cremona. Sein Vorsprung von 92 Punkte auf den WM-Zweiten Nicolò Bulega schrumpfte in Magny-Cours auf 55 Zähler und in Italien auf aktuell 13 Punkte.
Am Donnerstagvormittag stellte sich der WM-Leader bei den Rennärzten in Aragon vor und kam mit einem vielsagenden Grinsen aus dem Gebäude. Offiziell bestätigt wurde die Rückkehr des Türken auf die M1000RR bisher nicht, aber wie SPEEDWEEK.com herausfand, erhielt Razgatlioglu für das zehnte Saisonmeeting die Freigabe, am ersten Training teilzunehmen. Ob er das gesamte Rennwochenende bestreiten darf, entscheidet sich danach bei einer weiteren Untersuchung.
Aber allein die vorläufige Freigabe gibt den Hoffnungen von BMW auf den ersten Titelgewinn in der Superbike-Weltmeisterschaft wieder einen Schub. Denn an einem Rennwochenende lassen sich maximal 62 Punkte erobern und stand zu befürchten, dass der konstant Punkte holende Italiener die WM-Führung übernehmen würde, wäre Razgatlioglu erneut ausgefallen.
Übrigens: Yamaha-Werkspilot Jonathan Rea erhielt ebenfalls die erwartete Freigabe und auch Petronas-Honda-Pilot Adam Norrodin darf nach seiner Knöchelverletzung an den Start gehen. Der Malaysier muss sich jedoch nach dem ersten Training erneut bei den Rennärzten vorstellen.