SBK-Star Razgatlioglu in MotoGP: Es gibt Zweifler
Toprak Razgatlioglu ist zweifacher Superbike-Weltmeister (2021, 2024)
Mit dem Gewinn der Superbike-WM 2024 mit BMW machte sich Toprak Razgatlioglu endgültig zum unangefochtenen Star der seriennahen Weltmeisterschaft. Aber nicht allein wegen seiner Erfolge erfreut sich der Türke einer wachsenden Fangemeinde, vor allem wegen seiner spektakulären und kämpferischen Fahrweise. Dass der 28-Jährige dabei fast schüchtern und bodenständig geblieben ist, trägt ebenfalls zu seiner Beliebtheit bei.
Im kommenden Jahr wird Razgatlioglu seinen Titel mit einer neuen M1000RR verteidigen. Ob erfolgreich oder nicht – am Ende der Saison ist sein Vertrag mit BMW erfüllt und er kann eine neue Herausforderung annehmen. Toprak ließ durchblicken, dass ihn ein Wechsel in die MotoGP reizen würde.
Es gibt nicht viele Superbike-Stars, die den Wechsel vollzogen haben. Und noch weniger, die an ihre Erfolge in der seriennahen Weltmeisterschaft anknüpfen konnten. Einem Razgatlioglu traut man es zu, aber das hat man einst zum Beispiel auch Ben Spies. Der US-Amerikaner wechselte nach nur einer Superbike-Saison als Weltmeister in die Königsklasse.
Doch für Spies war es der falsche Weg: Nach 55 Rennen mit Yamaha und Ducati, vielen Stürzen und Verletzungen, beendete er 2013 seine Karriere. Aufgrund seiner Erfahrung würde Spies keinem Superbike-Piloten den Wechsel in die Prototypen-Serie empfehlen.
«Es ist einfach so, dass man nicht spürt. Alles ist steifer, das Bike und die Reifen. Im Vergleich dazu spürt man mit dem Superbike einfach alles. Man hat zwar weniger Grip, aber das Feedback», sagte der mittlerweile 40-Jährige im Gypsy-Tales-Podcast von Sam Zink. «Mein Fahrstil war im Allgemeinen nicht für die MotoGP geeignet. Etwa so wie das, was bei Toprak Razgatlioglu der Fall ist, den ich vom Talent her fast auf eine Stufe mit Marc Márquez stelle. Ich sprach mit ihm nach seinem Test mit der M1, und sagte ihm, dass es schwierig für ihn werden würde.»