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Garrett Gerloff: «Es machte nichts mehr Sinn»

Von Stephan Moosbrugger
Garrett Gerloff wird 2025 für das Kawasaki-Werksteam Puccetti Racing an den Start gehen

Garrett Gerloff wird 2025 für das Kawasaki-Werksteam Puccetti Racing an den Start gehen

Garrett Gerloff hatte zwei durchwachsene Jahre in der Superbike-WM im Bonovo-BMW-Team. Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com verriet der US-Amerikaner, weshalb es nicht gut lief und wie er mit Frustration umgeht.

Die Saison 2024 war für Superbike-Ass Garrett Gerloff schwierig. Nach dem guten Finish und einigen Top-5-Ergebnissen in den letzten Rennen 2023, startete Gerloff mit viel Zuversicht in sein zweites Jahr mit dem Bonovo-BMW-Team. Doch die guten Ergebnisse blieben aus.

In Magny-Cours kam dann der Befreiungsschlag und er schaffte im zweiten Hauptrennen seinen ersten Podestplatz mit BMW. «Es war ein Podium mit einem ‘aber’, denn Toprak war nicht dort und Bautista fuhr auch nicht», räumte Gerloff im Exklusivinterview von SPEEDWEEK.com ein. «Aber ich war happy, auf dem Podium zu stehen. Es war schön, ich hatte ein gutes Bike und bin gut gefahren. Ich dachte schon letztes Jahr, dass ich es auf das Podium schaffe und ich war einige Male nah dran, aber es passierte nicht. Am Ende hat es geklappt, es hat sich großartig angefühlt und es war eine große Erleichterung. Zudem war es das erste Podium für Benovo, es war superschön.»

Danach konnte Gerloff noch einige gute Resultate, Top-5-Ergebnisse und ein weiteres Podium in Aragon erzielen. Hat ihm das Podium in Magny-Cours viel Selbstvertrauen gegeben? «Das Podium war schön, aber es ging mehr um das Gefühl, wie ich das Bike in diesem Rennen gefahren bin. Das war das Entscheidende für mich», betonte Gerloff. «Ich fuhr das Motorrad und ich wusste, wie es reagiert – das gab mir viel Selbstvertrauen. Ich hatte das Bike im Griff – das war das erste Mal seit langem, dass ich das gefühlt habe. Es ist schön, dieses Gefühl zu haben, und alles hat gut funktioniert.»

Wie ging Gerloff generell mit Frustration um? «Ja, es war frustrierend. Am Ende des letzten Jahres war es viel besser – wir machten viele Fortschritte und waren nahe am Podium dran. Es war großartig für das Team, als einer der besten BMW die Saison abzuschließen, das gab allen viel Motivation für dieses Jahr. Wir hatten dann einen großartigen ersten Test in Jerez, danach ist es richtig schlecht gelaufen und wir konnten nicht verstehen, warum das so war», grübelte der 29-Jährige. «Ich konnte aber den einen Grund nicht nennen, weshalb es nicht lief, und das frustrierte mich. Ich hatte das Gefühl gut zu fahren und mich auf dem Bike wohlzufühlen, aber die Rundenzeit kam nicht – das war schwer zu verstehen. Ich konnte in den Daten sehen, dass ich in manchen Abschnitten langsamer war – ich verstand nicht warum, denn ich dachte, dass ich am Maximum war. Wir versuchten auch die gleichen Setups wie letztes Jahr zu verwenden, aber ich hatte nicht dasselbe Gefühl. Es machte nichts mehr Sinn. Danach ging es besser, einige Dinge machten aber immer noch keinen Sinn.»

Gerloff weiter: «Zu Beginn des Jahres haben wir uns im Kreis gedreht, wir probierten alle Setups vom letzten Jahr aus, auch neue, um zu sehen, ob das hilft. Es war verwirrend. Dann sagten wir Stopp. Es hat zu Beginn nicht funktioniert, aber umso mehr ich fuhr, desto besser verstand ich es. Das hat geholfen.»

Die Saison 2024 beendete Gerloff auf dem neunten Gesamtrang und als drittbester BMW-Pilot. Nächstes Jahr wird er im Kawasaki-Werksteam Puccetti Racing in der seriennahen Weltmeisterschaft an den Start gehen. Die ersten beiden Tests mit der ZX-10RR in Jerez im Oktober und November verliefen positiv – Gerloff war jeweils bei den schnellsten Fahrern dabei.

Welche Alternativen hatte Gerloff zu Kawasaki? «Ich hatte eine Option in der Superbike-WM und auch in Amerika, um dort wieder zu fahren. Vor vier Jahren hatte ich die Chance, in die Superbike-WM zu kommen und ich liebe es hier. Ich glaube daran, dass ich etwas erreichen kann, und ich möchte konstant an den Top-5 dran zu sein und noch mehr Podien erzielen», stellte Gerloff klar. «Momentan möchte ich nicht nach Amerika zurückgehen. Ich möchte sehen, was noch alles möglich ist, das gibt mir die Motivation. Eines Tages werde ich sicher wieder in Amerika Rennen fahren – ich liebe die MotoAmerica und es ist schön, näher an meinem zu Hause Rennen zu fahren.»

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