Formel 1: Weltmeister im Gefängnis

BMW mit Toprak: Keine Angst vor Fehlern wie bei Honda

Von Ivo Schützbach
Superbike-Weltmeister Toprak Razgatlioglu hat nicht nur einen spektakulären, sondern auch speziellen Fahrstil. BMW-Sportdirektor Marc Bongers erklärte SPEEDWEEK.com, weshalb das bei der Entwicklung kein Nachteil ist.

Bereits in seinem zweiten Rennen auf BMW sorgte Toprak Razgatlioglu in der Saison 2024 für seinen ersten Podestplatz, im vierten Lauf für den ersten Sieg. Der Rest ist erinnerungswürdige Geschichte: Der Türke gewann ab dem dritten Event in Assen 13 Rennen in Folge und stellte damit einen Rekord auf. Es brauchte seinen schlimmen Sturz in Magny-Cours, um diese Serie zu beenden. Obwohl Toprak anschließend verletzungsbedingt auf sechs Läufe verzichten musste, gewann er die Weltmeisterschaft mit 43 Punkten Vorsprung auf Nicolo Bulega (Aruba.it Ducati), stand in 30 Rennen 27 Mal auf dem Podium, 18 Mal als Sieger.

Die Vorzeichen stehen gut, dass BMW mit dem 28-Jährigen auch in der nächsten Saison hervorragend aufgestellt ist. Denn seit der werksseitigen Rückkehr in die Superbike-WM 2019 kommt bereits das vierte Homologationsmodell im dann siebten Jahr. Wir reden von Millioneninvestitionen, welche das Bekenntnis von BMW zu dieser Meisterschaft eindrucksvoll unterstreichen.

Razgatlioglu hat sich innerhalb einer Handvoll Rennen nicht nur zum Heilsbringer des deutschen Herstellers entwickelt, sondern auch zum Leitwolf.

«Da er klar der Fahrer ist, der liefert, geht man auf seine Wünsche ein», hielt BMW-Sportdirektor Marc Bongers im Vier-Augen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Ein Fahrer erzählt einem Werk oder einer Entwicklungsmannschaft ja nicht, was er braucht. Er hat einen Wunsch, der sich für ihn in einem anderen Fahrverhalten äußert. Wie man das technisch umsetzt, ist eine Knobelaufgabe.»

Die Gefahr, ähnliche Fehler wie Honda in der MotoGP zu machen, wo die Entwicklung bis Ende 2023 komplett auf den tonangebenden Marc Marquez zugeschnitten war, sieht der Niederländer nicht.

«Toprak hat einen eigenartigen, speziellen Fahrstil, was die Performance der dieses Jahr vier BMW im Feld betraf, war der Unterschied aber sehr gering», so Bongers. «Die Fahrzeuge lagen sehr nahe beieinander. Man sah, dass Toprak die anderen Fahrer mitzog. Das war nicht nur wegen der Entwicklung so, sondern auch, weil sie ihren Fahrstil anpassten. Wenn man jeden Tag sieht, was er macht und wie das Motorrad sehr gut funktioniert… Mit Michael haben wir intensiv an seinem Fahrstil gearbeitet und das hat gefruchtet.»


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