Domi Aegerter operiert: Hat der Albtraum ein Ende?
Die Sommerpause im August des Vorjahres wollte Dominique Aegerter nutzen, um perfekt vorbereitet in die zweite Saisonhälfte zu gehen. Stattdessen hatte er in den österreichischen Bergen einen Trainingsunfall, dessen Hergang er als «ganz blöd» bezeichnete.
«Ich bin beim Geradeausfahren gestürzt», schilderte der GRT-Yamaha-Pilot damals. «Ich kam bei einer Abfahrt mit dem Mountainbike in das lockere Material am Rand der Spur, dann hat es mir den Lenker verdreht und ich bin gestürzt. Ich war einen Moment nicht konzentriert genug.»
Die Folgen waren verheerend: Aegerter hatte sich auf der rechten Seite vier Rippen gebrochen, dazu das Schlüsselbein; das Schulterblatt und Schulterdach waren angebrochen.
Auf die Rennen in Magny-Cours, Cremona und Aragon musste er verzichten. Zum Saisonende in Estoril und Jerez war der Schweizer wieder dabei, schaffte es aber nur zweimal in die Top-10 und fiel in der WM-Gesamtwertung bis auf Platz 16 zurück.
Seine Leidensgeschichte zog sich durch die Monate, der 34-Jährige klagte auch bei den Wintertests im Januar 2025 in Jerez und Portimao über Schmerzen in der rechten Schulter und äußerte die Hoffnung, dass sich diese mit dem Entfernen der Metallplatte bessern.
Am Samstag war es so weit: Domi wurde in der Privatklinik Siloah in Bern von Dr. Stefan Joss unter Vollnarkose eine Stunde lang operiert, der ihm die Platte mit den sieben Schrauben nach dem Unfall auch eingesetzt hatte.
«Für die Knochenheilung sollte man die Platte ein halbes Jahr bis ein Jahr drin lassen, aber ich habe schon früh gemerkt, dass es mich immer sticht», erklärte Aegerter SPEEDWEEK.com, weshalb das Metall bereits nach fünf Monaten entfernt wurde und wie sein Albtraum aussah. «Ich hatte täglich Schmerzen. Ich hatte die Kraft auf dem Bike, aber es hat immer gezwickt. Deshalb entschieden wir uns, sie vor dem ersten Rennen rauszunehmen. Die Wundheilung braucht etwa zwei Wochen, dass die Narbe schön verheilt. Ich kann dann bald wieder anfangen, die Schulter zu belasten und bin mega froh, dass das Metall draußen ist. Sie haben einen guten Service bei mir gemacht.»
Am heutigen Sonntagabend darf Domi die Klinik verlassen und nach Hause. Am 17./18. Februar steht für den zweifachen Supersport-Weltmeister der finale Wintertest auf Phillip Island an, bevor am letzten Februar-Wochenende auf gleicher Strecke in Südaustralien die Saison 2025 beginnt.