Alvaro Bautista: Das gibt es nur im Ducati-Werksteam

Starkes Team: Nicolo Bulega (li.) und Alvaro Bautista
Auf der Bremse ist Toprak Razgatlioglu eine Klasse für sich, auch wenn er diesen Vorteil ohne das Super-Concession-Chassis von BMW nicht mehr so eindrucksvoll ausspielen kann wie im Vorjahr.
Nicolo Bulega kann mit der Ducati Panigale hervorragend beschleunigen, was nicht nur an der Power des starken V4R-Motors liegt.
«Nico fährt mit mehr Kurvengeschwindigkeit, deshalb ist er am Kurvenausgang schneller», analysierte Bulegas Aruba-Teamkollege Alvaro Bautista im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das liegt aber nicht daran, weil die BMW auf der Bremse besser ist oder die Ducati besser beschleunigt: das liegt daran, wie die beiden fahren. Als ich vor zwei Jahren mit Toprak gekämpft habe, hat man das auch gut gesehen. Das liegt nicht an der Motorradcharakteristik, sondern am Fahrstil. Toprak war mit der Yamaha sehr stark auf der Bremse und ist das auch mit der BMW. Dafür fehlt es ihm in der Beschleunigung. Du kannst nicht in allen Bereichen der Beste sein, ansonsten wärst du unschlagbar.»
Bulega hat auf seine drei Siege in Australien drei zweite Plätze in Portugal folgen lassen, in der Gesamtwertung liegt der Italiener mit 111 Punkten an der Spitze und hat 29 Zähler Vorsprung auf Razgatlioglu.
2019 und bei seinen Titelgewinnen 2022 und 2023 war Bautista die unangefochtene Nummer 1 im Ducati-Werksteam, auch im Vorjahr war er meist schneller als Bulega, obwohl der Youngster in der Gesamtwertung vor ihm landete. In den ersten beiden Events der Saison 2025 stand Bautista hingegen klar im Schatten von Bulega, der mit erstaunlicher Konstanz glänzt.
«Das ist gut so, dann kann ich mich nicht entspannen und muss ständig pushen», meinte Bautista zur starken Serie seines 15 Jahre jüngeren Boxennachbarn. «Ich muss aber auch sagen: Als Michael Rinaldi mein Teamkollege war, konzentrierte ich mich auf mich. Mit Nico ist das ebenso. Ich gebe mein Bestes und versuche mit meinem Team und meinem Motorrad so gut wie möglich zu arbeiten und das Maximum herauszuholen. Wenn mein Teamkollege schneller ist oder vor mir fährt, dann ist er eine gute Marke, die es zu erreichen gilt. Es ist gut, ein so konkurrenzfähiges Team zu haben. In den anderen Teams liegen die beiden Fahrer nicht so eng beisammen, vor allem nicht auf höchstem Niveau. Unser Team ist eindeutig das beste dieser Meisterschaft, beide Fahrer sind schnell. Wir helfen uns gegenseitig, weil jeder beim anderen sieht, wo dieser schneller ist. Das werte ich positiv.»