BMW: Der Bann ist gebrochen
Bernhard Gobmeier und Marco Melandri feiern den ersten BMW-Sieg
2009 stieg BMW mit Troy Corser (AUS) und Ruben Xaus (E) in die Superbike-WM ein. Das Fahrer-Duo war bei Experten nicht unumstritten. Ewige Personaldebatten und unverständliche Fahrerverpflichtungen standen dem Erfolg ohnehin lange Zeit im Weg.
Mit einer schnellsten Rennrunde beim Saisonauftakt 2009 in Phillip Island durch den Australier schien das Paket schon von Beginn an konkurrenzfähig zu sein, doch das war eher dem Heimvorteil Corsers geschuldet - die weiteren Saisonergebnisse liessen zu wünschen übrig. Eine Pole Position (Misano) und zwei dritte Ränge (Misano, Monza) durch Corser waren die Highlights im zweiten Jahr. Xaus fiel 2010 hauptsächlich durch unzählige Stürze auf - und danach durchs Raster.
Mit der Verpflichtung von Leon Haslam (GB) für die Saison 2011 wurden die richtigen Weichen für die Zukunft gestellt. Der Brite war es dann auch, der mit drei dritten Plätzen (Phillip Island, Monza, Magny-Cours) für die Ergebnisse sorgte. Corser wurde am Ende der Saison als WM-15. und mit 39 Jahren in den Ruhestand entlassen. Haslam glänzte dagegen als WM-Fünfter und verhalf BMW auch zu mehr Glanz in der Konstrukteurs-Wertung: Platz 4 vor Kawasaki, Honda und Suzuki.
Dank Weiterentwicklung der S1000RR und der Verpflichtung von Ex-GP-Pilot Marco Melandri (I/28J.) schaffte BMW 2012 den Durchbruch. Der Italiener sorgte bereits beim ersten Saisonrennen in Australien mit Rang 2 für das bis dahin beste Finish in der Superbike-WM. Zwei dritte Ränge liess Haslam beim zweiten Meeting Imola folgen und nun in Donington Park der erste Sieg durch Melandri und mit Haslam auf Platz 2 - bereits in der Superpole standen die beiden in der ersten Reihe.
Ohnehin sind Top-10 Platzierungen in dieser Saison der neue Mindeststandard geworden. Nach acht Saisonrennen steht BMW hinter Ducati auf Platz 2 der Herstellerwertung und auch Melandri (4.) und Haslam (5.) belegen im Gesamtklassement auf vorderen Positionen.