Nürburgring: Sykes will den Druck aufrechterhalten
Sykes will in Deutschland siegen
Vor zwölf Monaten feierte Tom Sykes auf dem Nürburgring seinen ersten Sieg in der Superbike-WM. Auch 2012 will der Kawasaki-Pilot auf dem obersten Treppchen stehen. Der 27-jährige Brite wird nicht nur mit guten Erinnerungen nach Deutschland kommen, sondern nach seinem brillanten Sieg und Rang 2 im zweiten Lauf in Moskau auch mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen.
Der Nürburgring liegt in der Eifel, welche für ihre unberechenbaren Wetterumschwünge bekannt ist. Doch Sykes hat bereits in Moskau bewiesen, dass er mit Slicks auf nasser Fahrbahn und bei wechselhaften Bedingungen schnell sein kann. Diese Fähigkeit könnte ihm auch in Deutschland nützen.
Tom Sykes ist allerdings auch bei trockener Strecke nicht zu unterschätzen. Mit sieben Superpoles darf sich der Brite in diesem Jahr zu Recht Mr. Superpole nennen. Doch während Sykes in den Zeittrainings und der Anfangsphase der Rennen der schnellste Mann auf der Strecke ist, verliert er in den letzten Runden meist wichtige Zeit gegenüber seinen Rivalen. Marco Melandri muss sich im Gegensatz zu Sykes anfangs meist durch das Feld nach vorne kämpfen und zeigt dann vor allem gegen Ende der Rennen seine Stärke.
Sykes wurde für seinen Leistungseinbruch in den letzten Runden bereits des Öfteren kritisiert, aber sein Team macht in diesem Bereich stetig Fortschritte. «Ich weiss, dass viele denken, dass ich auf alten Reifen zu langsam bin, aber wir beweisen an nahezu jedem Wochenende, dass wir an der Spitze fahren können. Wir machen definitiv Fortschritte, was die Langlebigkeit der Reifen betrifft. Wir haben bereits bewiesen, dass wir auch am Ende der Rennen schnell sein können, wie auch in Russland», erläuterte Sykes gegenüber SPEEDWEEK und fügte hinzu: «Die ZX-10R ist mittlerweile ein gutes Gesamtpaket, und wir verbessern das Bike stetig, deshalb wird 2013 die gleiche Truppe für mich arbeiten.»
Tom Sykes liegt, bei noch drei verbleibenden Rennwochenenden, 41 Punkte hinter WM-Leader Marco Melandri. Da noch 150 Punkte zu vergeben sind, bleibt dem Briten zumindest noch eine rechnerische Chance auf den Titel. Doch auch den WM-Zweiten Max Biaggi sollte man trotz einiger Fehler in den letzten Rennen nicht unterschätzen.