Leon Camier hatte kein Interesse an Aprilia
Leon Camier
Weil Weltmeister Max Biaggi Aprilia-Rennchef Gigi Dall’Igna seit Wochen mit der Vertragsverlängerung hinhält, hat sich der ziegenbärtige Italiener abgesichert – als sein Star keine Lust mehr hat. Doch Biaggi wird weitermachen: Er verhandelt nur ums Gehalt. Nicht mit Dall’Igna, sondern eine Etage höher mit dem Boss der Piaggio Group.
Neben Sylvain Guintoli und Scott Redding wurde auch Leon Camier von Aprilia angefragt. Freilich wurde den Fahrern gesagt, dass sie nur dann zum Zug kommen, wenn Biaggi aufhört. Während Guintoli für diese nicht vorhandene Chance seinen Vertrag mit Crescent Suzuki brach, blieb Camier seinem diesjährigen Team jederzeit treu. Seit Silverstone zeigt die Formkurve des Teams steil nach oben, auf dem Nürburgring folgte der erste Podestplatz.
«Die Entscheidung pro Suzuki fiel mir nicht schwer», untermauert Camier. «Zu Saisonbeginn haben einige Dinge nicht funktioniert. Doch Teamchef Paul Denning traf immer die richtigen Entscheidungen, Verbesserungen gab es schnell. Das hat mich sehr beeindruckt.»
«Das Chassis der Suzuki ist bereits gut, hat aber noch Potenzial», glaubt Camier. «Mit dem Motor und der Elektronik haben wir Fortschritte gemacht.» Die waren auch nötig: In Aragón verlor die Suzuki auf der langen Geraden 10 km/h Topspeed auf die schnelle Aprilia RSV4 von Biaggi. «Es gab Zeiten, da dachte ich mir, dass es nicht so läuft, wie es laufen sollte», gibt der 26-Jährige zu. «Doch als Verbesserungen kamen, ging es auch wirklich vorwärts. Für mich wäre es ein Traum, mit einem britischen Team zu gewinnen.»
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