MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Top oder Flop: Schafft Jules Cluzel den Wechsel?

Von Mike Powers
Sehen wir Jules Cluzel 2013 jubeln?

Sehen wir Jules Cluzel 2013 jubeln?

Jules Cluzel steigt mit Crescent-Suzuki in die Superbike-WM auf. Reiht sich der Franzose in die Liste der erfolgreichen, oder der gescheiterten Supersport-Piloten ein?

2012 überraschte Jules Cluzel als Rookie in der Supersport-WM als Vizeweltmeister mit vier Siegen. Das eröffnete ihm die Möglichkeit, nur ein Jahr später in die nächst höhere Kategorie aufzusteigen. Doch eine Erfolgsgarantie gibt es nicht. Der Franzose hat Vorgänger, die es geschafft haben und welche, die an der Superbike-WM gescheitert sind.

Wie Cluzel wechselte auch Jonathan Rea (GB) als Supersport-Vizeweltmeister in die Superbike-WM. Bereits in seiner Rookie-Saison 2009 etablierte sich der Honda-Star, holte zwei Laufsiege und beendete die Saison auf Platz 5. Nebenbei schlug er seine erfahrenen Teamkollegen Carlos Checa und Ryuchi Kiyonari. In den folgenden Saison holte er acht weitere Siege und insgesamt 21 Podestplätze.

Reas Landsmann Cal Crutchlow absolvierte ebenfalls einen famosen Wechsel. Als Supersport-Weltmeister 2009 kam er zum Yamaha-Werksteam, holte drei Laufsiege und wurde als WM-Fünfter schnurstracks zu Tech-3 in die MotoGP befördert.

Crutchlows Nachfolger bei Yamaha wurde Eugene Laverty. Der Nordire wurde 2009 und 2010 jeweils Vizeweltmeister und reihte sich nahtlos in die Erfolgsgeschichte seines Vorgängers ein: Zwei Laufsiege, drei zweite Ränge und einmal Platz 3 standen 2011 für den früheren GP-Piloten zu Buche. Auch in der Saison 2012 machte er an der Seite von Max Biaggi eine gute Figur.

Die negativen Beispiele werden ausgerechnet vom erfolgreichsten Supersport-Rennfahrer aller Zeiten angeführt, Kenan Sofuoglu. Mit seinem ersten Weltmeister-Titel im Gepäck stieg der Türke 2008 mit Ten Kate Honda in die Superbike-WM auf. Doch sein Fahrstil mit hohem Kurvenspeed passte nicht zum leistungsstärkeren Superbike. Wie ein Schatten seiner selbst beendete Sofuoglu die Saison auf Platz 18. Nur das letzte Saisonrennen konnte er gewinnen: Allerdings zurück auf einem Supersport-Bike (im Tausch mit Jonathan Rea).

Ebenfalls gescheitert an der Superbike-WM ist Fabien Foret. Über Jahre war der Franzose eine feste Grösse in der Supersport-WM, wurde Weltmeister und erreichte bisher 15 Rennsiege. Nach Sofuoglu ist der heute 39-Jährige der erfolgreichste SSP-Pilot! Doch als er 2006 mit Alstare-Suzuki in der Superbike-WM an den Start ging, kratzte er nur wenige Male an den Punkteränge. Mitten in der Saison beendete er das Abenteuer und wechselte zurück in die Supersport-WM.

Die Gründe, warum es der eine den Umstieg schafft und der andere nicht, sind vielschichtig. In der Supersport-WM werden zum Beispiel mit profilierten Reifen gefahren, in der Superbike-WM mit Slicks. Bei annähernd identischem Gewicht haben die Big-Bikes etwa 80PS mehr Leistung zu Verfügung. Dazu kommt die intensivere Nutzung der Elektronik. Wie Jules Cluzel oder andere Rookies den Umstieg schaffen werden, lässt sich nicht vorhersehen, das müssen wir abwarten.

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