Wenig Begeisterung für Ezpeletas Superbike-Pläne
Die Celani-Suzuki kostete 100.000 Euro
Ziel von Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta ist es, die beiden Motorrad-Top-Serien MotoGP und Superbike wieder unterschiedlicher zu machen. In den letzten Jahren wurden die Superbikes technische massiv aufgerüstet, auf einigen Rennstrecken waren sie beinahe so schnell wie die Prototypen in der MotoGP-Serie. Das soll sich ab 2014 ändern. Bislang zeigen die Teamchefs in der Superbike-WM wenig Begeisterung für die Ideen des Spaniers.
«Je grösser die technischen Einschränkungen sind, umso höher werden die Kosten», meint Francis Batta, Teamchef von Ducati Alstare. «Wir brauchen gewisse technische Freiheiten. Das gefiel mir an den späten 1980er-Jahren so gut: Damals hatten wir fast jegliche Freiheit. Trotzdem haben Superbikes nie viel gekostet. Vor Jahren haben wir dem Team Celani ein Kundenbike von Suzuki um 100.000 Euro verkauft. Dieses Motorrad war weniger als eine Sekunde langsamer als die damaligen Suzuki-Werksmotorräder.»
Ezpeletas Plan sieht vor, dass ein Superbike zukünftig nicht mehr als 250.000 Euro pro Saison und Fahrer kosten darf. Für Batta sind die Motorräder aber nicht der Posten im Budget, der wirklich Geld verschlingt. «Es sind die Reisen, Flüge, Gehälter, Hospitality und Testfahrten, die viel Geld kosten», sagt der Belgier.
Ezpeleta ist bekannt dafür, wie er mit den Herstellern pokert. Der Spanier droht, dass zukünftig mit seriennahen Motorrädern gefahren werden muss, also in Superstock-Konfiguration. Nach dem grossen Aufschrei von Herstellern und Teams wird es einen Kompromiss geben. Technischer Level und Kosten werden sinken, Ezpeleta sein Ziel erreichen. Wenn auch nicht so drastisch, wie angedroht.