Führt Ducati die Gegner an der Nase herum?
Carlos Checa ist auf Phillip Island immer schnell
Carlos Checa startet mit der neuen Ducati 1199 Panigale am Sonntag auf Phillip Island von der Pole-Position. Für die meisten ist das eine dicke Überraschung, hatte der Spanier in den letzten Monaten doch kaum ein gutes Wort an seinem neuen Arbeitsgerät gelassen und stets betont, wie weit Ducati hinter der Konkurrenz liegt. Noch vor zehn Tagen sprach er von einem Rückstand von einer Sekunde auf die Spitze.
Und dann das: Bestzeit während der Dorna-Tests am Montag und Dienstag, Bestzeit in der heutigen Superpole. Ihren ersten WM-Lauf wird die Panigale von ganz vorne aus in Angriff nehmen.
«Ich war diese Woche schon im Himmel, stürzte in die Hölle ab und kam wieder zurück», sagte der Spanier zu SPEEDWEEK.de. «Nach meinem Sturz am Wochenanfang verlor ich viel Testzeit, hatte starke Schmerzen. Mir tun die Schulter und der Fuß weh. Gestern Abend und noch heute Morgen hatte ich so starke Schmerzen im Fuß, dass ich überzeugt war, es sei etwas gebrochen. Jetzt sind die Schmerzen aber weniger. Ich weiß nicht, ob das an den Schmerzmitteln liegt oder an der zurückgegangenen Schwellung.»
Beide Qualifyer für Superpole 3 aufgehoben
Checa ist keiner, der auf den Putz haut, ist stets zurückhaltend. Umso schwerer sind seine folgenden Worte zu gewichten: «Wir haben schon während des Qualifyings einen guten Job erledigt. Ich ging davon aus, dass ich es mit den Rennreifen in die Top-9 schaffe. Wir wussten nicht, wie der Qualifyer funktionieren wird, also habe ich beide für Superpole 3 aufgehoben. Den ersten nützte ich, um ein Gefühl für den Reifen zu bekommen. Es war ein neuer Reifen. Da ist immer schwierig einzuschätzen, wie er reagieren wird und wo ich besonders pushen kann. Dann nutzte ich den zweiten Qualifyer und pushte mehr. Ich wusste genau, wo ich etwas früher Gas geben kann. Als ich die Rundenzeit sah, wunderte ich mich selbst. Ich rechnete damit, dass ich eine halbe Sekunde langsamer bin.»
Während die Gegner Checa für die Rennen eher stärker als schwächer als im Qualifying einschätzen, stapelt der 40-Jährige tief: «Niemand ist während der Trainings Longruns gefahren, es waren immer nur ein paar Runden am Stück. Noch habe ich mich nicht entschieden, welchen Reifen ich im Rennen nützen werde. Schon zehn Grad Asphalttemperatur machen einen großen Unterschied aus. Ich bin mit diesem Motorrad noch nie 22 Runden am Stück gefahren. Körperlich sollte ich okay sein.»