Effenbert Liberty Racing: Bei Rückkehr droht Ärger
Effenbert Liberty Racing sorgte stets für Aufsehen
Der Abgang des Teams Effenbert Ducati 2012 war einer der peinlichsten in den letzten Jahren der Superbike-WM. Innerhalb weniger Monate wurde das Team von einer Siegermannschaft mit vier Piloten (Guintoli, Smrz, Berger, McCormick) zu einer Lachnummer heruntergewirtschaftet.
Nun wird auf der neu gestalteten Website www.liberty-racing.com vollmundig verkündet, «Team Effenbert Liberty Racing ist zurück». Über die eigene Rückkehr wird berichtet, als spräche ein Außenstehender über das Team. Es heißt, der Kanadier Brett McCormick (21) werde ab dem europäischen Saisonauftakt am 14. April im MotorLand Aragón eine BMW S1000RR pilotieren.
Vorab wurde bereits ein Bild des Motorrades in Umlauf gebracht, wobei es sich aber um eine Fälschung handelt. Teamchef Mario Bertuccio hat zwar zwei 2012er-BMW aus der italienischen Meisterschaft gekauft, das veröffentlichte Bild zeigt aber das letztjährige Werksmotorrad von Marco Melandri, dem mit Hilfe eines Graphikprogramms das Effenbert-Design übergestreift wurde.
Lorenzo Lanzi hat kein Interesse
Was stimmt: Das Team hat einem Designer den Auftrag erteilt, zwei Motorräder zu bekleben. Ebenfalls richtig ist, dass es Kontakte zu Lorenzo Lanzi gab. Der Italiener war von den überstürzten Plänen Bertuccios aber wenig angetan und lehnte ab, erneut für die Chaostruppe zu fahren. Lanzi wurde gesagt, dass er ohne Roll-out geschweige denn Testfahrten in Aragón starten soll.
Sollte Liberty Racing wirklich ins Superbike-Fahrerlager zurückkehren, stehen die Gläubiger Schlange. Allen voran die ehemaligen Mechaniker. «Wir haben 2012 nur ein Drittel unseres Lohns erhalten, seit Donington nichts mehr», verriet ein ehemaliger Angestellter SPEEDWEEK.de. «Wir haben uns jetzt zusammengeschlossen. Sollte Bertuccio mit seinem Team zurückkommen, wollen wir bei WM-Promoter Dorna vorstellig werden. Wie ich höre, sind die Rechnungen bei der Dorna sowie Reifenausrüster Pirelli auch noch nicht bezahlt.»
2011 kaufte Effenbert für einige Grands Prix Werbefläche bei LCR Honda, dem heutigen Team von Stefan Bradl. Auch diese wurde nicht bezahlt, weswegen es nie zu einer weiteren Zusammenarbeit kam.