Suzuki ohne Neukirchner hilflos
Fonsi Nieto fährt wieder WM
Alstare-Teamchef Francis Batta stand in der Startaufstellung neben dem Bike von Fonsi Nieto (eigentlich das von Max Neukirchner), Genesungswünsche für Max waren ebenso angebracht wie eine Deutschland-Fahne mit der Nummer 76. Und die Bitte: «Max, komm bald zurück. Wir vermissen dich!»
Die Wünsche waren mehr als symbolisch, sie sind bittere Realität für das ehemalige Weltmeister-Team aus Belgien. «Max ist meine Nummer 1, wir brauchen ihn dringend», hielt Batta fest.
Die Verpflichtung von Fonsi Nieto war die einfachste Möglichkeit für Alstare, Neukirchner zu ersetzen. Der Spanier wurde letztes Jahr WM-Sechster, gewann Lauf 2 in Katar und fuhr insgesamt dreimal aufs Podest. Für 2009 fand er trotzdem keinen Startplatz in der Superbike-WM. Und das, obwohl der Spanier ein gutes Sponsorenpaket im Rücken hat, dem aber mangelnde Zahlungsmoral nachgesagt wird.
Alstares Superstock-1000-Pilot Claudio Corti wäre auch eine Möglichkeit gewesen, «er ist aber noch nicht so weit», hielt Batta fest. «Wir dürfen uns in dieser Situation keine Experimente erlauben und wollten deshalb auch keinen neuen Fahrer auf das Motorrad setzten.»
Dabei war die Suzuki GSX-R 1000 K9 für Nieto ebenso neu wie die letzte Generation von Pirelli-Reifen. Die Strecke in Kyalami kannte er ebenfalls nicht. «Das Motorrad harmonierte mit den Reifen nicht besonders gut», meinte Nieto. «Für die Rennen in den USA habe ich bereits einige Ideen, wie wir das Bike verbessern können. Dort kenne ich wenigstens die Strecke und muss nicht wieder bei Null anfangen.»
Zu seinem einzigen Punkt meinte Nieto: «Ich sass acht Monate auf keinem Motorrad, habe zur Hause nur ein bisschen was für meine Fitness getan. Am ersten Tag kam mir alles unglaublich schnell vor. Mit jeder Runde wurde meine Wahrnehmung aber besser und die Geschehnisse verlangsamten sich. Die neue Suzuki ist komplett anders, als die von 2008. Der Rahmen ist steifer als letztes Jahr, das Motorrad insgesamt fühlt sich mehr wie eine Rennmaschine an. Gerade das machte es aber so schwierig, über die ganzen Buckel in Kyalami zu kommen. Wenn man nicht das perfekte Gefühl für das Motorrad hat, tut man sich bei solchen Bedingungen sehr schwer.»
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