Aragón: Herausforderung für Mensch und Maschine
Max Biaggi (3) holte 2012 einen Sieg
Das 'MotorLand Aragón' liegt im Nordosten Spaniens, knapp drei Autostunden westlich von Barcelona in der Nähe von Alcañiz, einer Kleinstadt mit 16.000 Einwohnern. In dieser infrastrukturschwachen Region wurde 2009 eine der modernsten Rennstecken der Welt errichtet.
Motorsportlich ist Alcañiz innerhalb Spaniens aber kein Niemandsland: Zwischen 1965 und 2003 wurden auf einem Stadtkurs regelmäßig Rennen ausgetragen.
Mit dem MotoGP und der Superbike-WM machen die wichtigsten Motorrad-Weltmeisterschaften hier Station. Wegen des abwechslungsreichen Layouts zählt Aragón mittlerweile auch zu den beliebtesten Teststrecken. Das Layout gilt als technisch enorm anspruchsvoll. Sehr schnelle Passagen führen in sehr enge Kurven, ergänzt wird die Mischung durch flüssige Kurvenkombinationen.
Dieses abwechslungsreiche Layout erfordert eine präzise Abstimmung. Es gibt Bergauf- und Bergabpassagen, blinde Kuppen und abfallende Kurven, die an das portugiesische Portimão erinnern. Die Kombination aus den Kurven sieben und acht ist der berühmten 'Corkscrew' in Laguna Seca (USA) nachempfunden. Auf der fast 1,8 Kilometer langen Gerade sind die Triebwerke der Bikes gefordert.
Eine Schlüsselstellte ist die letzte Kurve: Hier müssen die Fahrer früh Gas geben, um bergauf Schwung mitzunehmen auf die Start-Ziel-Gerade. An deren Ende wartet eine der vielen Überholmöglichkeiten. Der Asphalt bietet viel Grip und ist recht rau.
Die Beschaffenheit des Asphalts ist eine Herausforderung für Reifenmonopolist Pirelli. Deshalb ist der richtige Kompromiss zwischen Stabilität und Widerstandskraft der Mischungen und der Haftung, die sie bei hohen Arbeitstemperaturen entwickeln, entscheidend. Der italienische Reifenbäcker hat verschiedene Entwicklungsstufen im Gepäck, die eine optimale Balance zwischen Reifenhaftung und Härte bieten sollen.