Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Pata Honda ist zäher als Rocky Balboa

Von Ivo Schützbach
Jetzt kann Jonathan Rea wieder vorne mithalten

Jetzt kann Jonathan Rea wieder vorne mithalten

Mit unbeschreiblichem Aufwand hat sich Pata Honda in den letzten neun Tagen aus dem Niemandsland zurück an die Spitze gekämpft.

Am 4. April hing bei Pata Honda die Flagge auf Halbmast: Nach drei Testtagen im MotorLand Aragón fehlten der Ten-Kate-Truppe mit ihren Spitzenfahrern Jonathan Rea und Leon Haslam zwei Sekunden auf Kawasaki-Aushängeschild Tom Sykes. Selbst die privaten Suzuki lagen weit außer Reichweite.

Dann wurde ein unglaubliches Notprogramm in Gang gesetzt. Auf der Rennstrecke in Alcarras, nur 100 Kilometer von Alcaniz entfernt, wurde drei weitere Tage getestet. Sechs Elektroniker von Ten Kate, vier von Partner Cosworth und weitere Leute bei der Honda Racing Corporation (HRC) in Japan arbeiteten an der Problemlösung. Seit letztem Montag hatte Cosworth einen Motor auf dem Prüfstand und arbeitete parallel zum Rennteam.

Beim Saisonauftakt Ende Februar in Australien hatte sich herausgestellt, dass die Entwicklung der neuen Elektronik-Software nicht zu den Motoren passt. Anschließend wurde vier Wochen lang geschuftet, nur um Anfang April bei den Testfahrten den nächsten Tiefschlag einstecken zu müssen.

«Technische K.o. hatten wir schon viele», bemerkte Honda-Teammanager Ronald ten Kate gegenüber SPEEDWEEK.com. «Als Boxer hätten wir schon oft die Bretter geküsst – aber wir sind immer wieder aufgestanden. Vielleicht ist es das, was wir ab und zu brauchen, einen Weckruf. Bislang haben wir es immer wieder in den Griff bekommen.»


Ten Kate: «Wir verstehen die Probleme jetzt»

Dass Rea und Haslam in den Superbike-Rennen heute nur von den Startplätzen 9 und 11 losbrausen, hat nichts mit der Software zu tun. Haslam stürzte in der ersten Runde des 2. Qualifyings und büßte dadurch 45 Minuten Abstimmungszeit ein. An Reas Motorrad hauchte in Superpole 3 ein Speed-Sensor sein Leben aus, damit fehlte der Elektronik jeglicher Input.

«Wir haben immer noch Probleme, verstehen diese inzwischen aber», meinte ten Kate. «Unsere Techniker lernen permanent dazu, wie das neue System arbeitet und reagiert. Es ist auch für die Fahrer neu, unterscheidet sich fundamental vom bisherigen System. Ich habe schon letzte Woche gesagt, dass wir in erster Linie Zeit brauchen. Die drei Testtage in Alcarras haben uns den Boost nach vorne gegeben, letzten Freitag machten wir in Aragón so große Fortschritte, dass man jetzt auch wirklich welche erkennen kann.»

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