Portimão: 0,007 sec reichten Marco Melandri und BMW
«Das war kein einfaches Rennen», stöhnte BMW-Werksfahrer Marco Melandri nach seinem Sieg im ersten Superbike-Rennen in Portimão. Es war sein zweiter Triumph in diesem Jahr, der vierte für BMW, nach dem Doppelsieg von Chaz Davies im MotorLand Aragón. Zudem war es eine Premiere für BMW auf der portugiesischen Berg- und Talbahn. «Zu Anfang musste ich hart pushen», gab der Italiener zu. «Als mich Sykes von der Strecke rempelte, hatte ich keinen Plan B. Ich wollte mich nur so schnell wie möglich zurückkämpfen. Sykes habe ich dann sofort überholt, weil Guintoli dabei war davonzufahren.»
Im Ziel distanzierte Melandri WM-Leader Sylvain Guintoli um die Winzigkeit von 0,007 sec. Noch knapper wurden lediglich drei andere Rennen in der Geschichte der Superbike-WM entschieden. «Das war ein sehr gutes Rennen, ein sehr guter Kampf, sehr unterhaltsam», hielt der Aprilia-Werksfahrer fest. «Marco fuhr aggressiv, die letzten zwei Runden waren voller Adrenalin. Nur das Ende war unschön, der Abstand ist keine Welt.» Mit Rang 2 baute Guintoli seine WM-Führung trotzdem aus, nun liegt er acht Punkte vor Kawasaki-Ass Tom Sykes, der als Dritter aufs Podium steigen durfte.
«Ich habe ein enges Rennen erwartet», gab Polesetter Sykes zu. «Marco und Sylvain fuhren sehr stark, uns mangelte es im Rennen an Pace. Die Strecke in Portimão war noch nie eine Stärke von mir, und doch konnte ich um den Sieg kämpfen.»
Viel Pech hatte Aprilia-Werksfahrer Eugene Laverty, dem im Kampf um den Sieg der Motor seiner RSV4 kaputt ging. Der Nordire musste sich mit dem Pokal für die schnellste Rennrunde trösten. «Das Gute bei den Superbikes ist, dass es immer zwei Rennen gibt», sagte der jetzt WM-Vierte. «Die Saison ist noch lang, ich habe noch einige Rennen, um Boden gutzumachen. Jetzt versuche ich halt den zweiten Lauf zu gewinnen.»