MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Max Neukirchner (Ducati): «Würde gerne mehr zeigen»

Von Kay Hettich
Mario Rubatto (li) und Max Neukirchner sind ein eingeschworenes Team

Mario Rubatto (li) und Max Neukirchner sind ein eingeschworenes Team

Bester Ducati-Pilot in der Gesamtwertung, doch Max Neukirchner weiss seinen 12. WM-Rang realistisch einzuschätzen.

«Das liegt daran, dass ich in jedem Rennen gepunktet habe und die Werks-Piloten teilweise nicht. Wir hingegen waren konstant und das freut uns umso mehr. Trotzdem sehen wir die Situation auch mit einem weinenden Auge», sagt der Deutsche realistisch. «Dadurch, dass ich in allen Rennen sitzen geblieben bin und das Ziel gesehen habe, muss man schon zufrieden sein. Aber generell sind wir mit der Situation nicht ganz zufrieden. Wir würden gern mehr zeigen, aber das Motorrad lässt derzeit einfach nicht mehr zu.»

Werksteam mit zehnmal höherem Aufwand!

Nur drei Ducati 1199 Panigale R stehen in dieser Saison in der Startaufstellung, der Unterschied zwischen der privaten Neukirchner-Ducati und denen vom Werksteam ist aber gewaltig. «Die Leihgebühr von 80.000 Euro für das Fahrwerk haben wir nicht bezahlt. Wir fahren mit einer 8000 Euro-Gabel und die gehört uns», betont der Sachse. «Der größte Unterschied zum Werksteam ist die Funktionsweise der Elektronik, die verwenden komplett andere Strategien. Es ist nicht mehr so einfach wie 2007, als wir unser eigenes Team hatten und die Elektronik noch nicht so eine Rolle gespielt hat. Die anderen Teams stecken Millionen in die Entwicklung, das kann man nicht aufholen.»

SPEEDWEEK.com berichtete bereits mehrfach von den Differenzen zwischen MR-Racing und Ducati. Teamchef Mario Rubatto kritisierte offen die Leistung der von Ducati kostenpflichtig gestellten Techniker. Auch sonst ist der Support aus Italien eher mager. «Wir können alles kaufen, was wir haben wollen», sagt Neukirchner. «Wenn komplette Neu-Teile entwickelt sind, dann können wir die ein bis drei Rennen später kaufen.»

Vier unbekannte Rennstrecken

Die Saison 2013 nähert sich der Halbzeit, über zehnte Plätze kam der 30-jährige Stollberger bisher nicht hinaus. Wesentlich bessere Platzierungen sind auch nicht zu erwarten. «Wenn wir in den Bereich der Plätze acht bis zehn ins Ziel kommen könnten, wäre ich dieses Jahr mit unserem Team sehr happy», sagt Neukirchner. «Es kommen noch vier Strecken, die ich nicht kenne: Indien, Türkei, Moskau und Laguna Seca. Einige sind dort schon gefahren, auch im Vorjahr oder früher. Das wird schwierig für mich werden. Silverstone und Jerez mag ich, da freue ich mich drauf.  Vielleicht läuft es auf einer Strecke ja mal richtig perfekt und wir kommen in die Top Fünf - das wäre für uns wie ein Sieg.»

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