Max Neukirchner hat das Imola-Trauma verdaut
Im Mai 2009 war Max Neukirchner in Monza in Führung liegend vom heranfliegenden Motorrad des Australiers Brendan Roberts torpediert worden. Der heute 30-Jährige brach sich unter anderem einen Oberschenkel, doch bereits zehn Wochen später saß er bei Testfahrten in Imola wieder auf dem Motorrad.
«Ich war damals noch nicht 100-prozentig fit mit meinem Bein», beurteilt Neukirchner seinen erneuten schweren Sturz gegenüber SPEEDWEEK.com heute. Der damals 27-Jährige hatte einen üblen Highsider, brach sich den 12. Brustwirbelkörper und entging nur mit viel Glück einem Leben im Rollstuhl. «Wir sind damals auch mit der Einstellung des Motorrades den falschen Weg gegangen, das Bike war hinten zu hart, ich habe es gar nicht mehr gespürt. Urplötzlich ist dann das Hinterrad weggegangen. Mit der heutigen Traktionskontrolle wäre so etwas nicht passiert.»
Heftige Kritik an Imola-Rennstrecke
Imola wird von vielen Fahrern heftig kritisiert, zuletzt von Joan Lascorz, der seit einem Testunfall am 1. April 2012 auf der italienischen Strecke im Rollstuhl sitzt. Vor allem die Schikane vor Start-und-Ziel sorgt für Kopfschütteln. «Da haben sie wirklich Mist gebaut, da gab es schon einige schwere Unfälle», weiß MR-Ducati-Pilot Neukirchner. «In der ersten Runde muss man so eine Stelle im Kopf haben. Der Vorteil bei den Superbikes ist, dass viele so denken, dass man in der ersten Runde nicht extrem reinhalten muss. Es geht verhaltener zu als in der Stock-Klasse, alle gehen fair miteinander um. Die Fahrer in der Superbike-WM überlegen was sie machen, während von den Stock-Piloten viele noch zu unerfahren sind.»
Imola ist einer der Wackelkandidaten für den nächstjährigen Kalender. «Die Dorna wird sich das alles genau anschauen», ist der Rockmusik-Fan überzeugt. «Ich kann mir gut vorstellen, dass dort nächstes Jahr kein Rennen mehr ist. 2010 war ich in Imola beim Testen und bin auch die Rennen gefahren, es ging alles super. Imola ist nicht meine Lieblingsrennstrecke, ich hasse sie aber auch nicht.»