Max Neukirchner: Wechsel von Öhlins zu WP steht an
Seit Saisonbeginn ist Max Neukirchner aus dem Team MR-Racing Ducati in der Superbike-WM mit Federelementen von Öhlins unterwegs. Wiederholt hat der Sachse über mangelndes Gefühl fürs Vorderrad geklagt, am gestrigen Montag testete er erstmals Gabel und Federbein von WP Suspension.
Zur optimalen Unterstützung war Andy Vogt, Chef der Firma GL Suspension aus der Nähe von Stuttgart, dem Servicecenter von WP in Deutschland, als Techniker nach Imola gereist. Um die Erkenntnisse optimal auswerten zu können, wurde Neukirchners Ducati Panigale mit Data-Recording von 2D versehen.
«Wir hatten bereits im Winter Kontakt», verriet Vogt im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich begleite Max die vier Testtage diese Woche. Natürlich ist es mein Ziel, für WP Suspension einen neuen Kunden zu gewinnen. Aber das muss wohlgeplant und getestet sein. Uns fehlt es an Zeit, Druck ist vorhanden. Ende der Woche werden wir eine Entscheidung treffen.»
Bislang machte WP Suspension ausschließlich in den kleinen Grand-Prix-Klassen sowie im Offroad-Sport mit Erfolgen auf sich aufmerksam. Im Superbike-Fahrerlager dominiert Öhlins. Bis auf das Kawasaki-Werksteam (Showa) rücken alle Teams mit schwedischer Technik aus.
«Ich war mit Öhlins noch nie richtig schnell»
Max Neukirchners erster Eindruck von WP fiel sehr positiv aus: «WP arbeitet weniger über die Feder, sondern mehr über die Dämpfung. Das mag ich sehr. Dadurch fühlt sich die Gabel sanfter an und vermittelt mir ein besseres Gefühl fürs Vorderrad. Das Motorrad schaukelte sich hinten am Kurvenausgang auch weniger auf – wenn sie sich mal aufgeschaukelt hat, hat sich das Bike viel schneller beruhigt. Bodenwellen saugt die Gabel ganz anders auf als eine Öhlins-Gabel. Manche Fahrer lieben Öhlins, ich war noch nie richtig schnell damit. In meinen besten Zeiten fuhr ich Showa, WP arbeitet mit einem ähnlichen System.»
Der 30-Jährige ortete auch umgehend Verbesserungen an den Rundenzeiten: «Meine Rollgeschwindigkeit war höher, ich konnte die Kurve mehr ausnutzen, sie mehr von außen anfahren und habe immer noch die Linie getroffen. Mit der Öhlins-Gabel musste ich immer früher einlenken, damit ich die Linie treffe. Dadurch habe ich dann am Kurvenausgang verloren.»