Sylvain Guintoli: «Moskau wie Dr.Jekyll und Mr.Hyde»
Die Sicht war mies
Bei einem Unfall beim Fahrradfahren vor einer Woche kugelte sich Guintoli das Schlüsselbein aus, auch die Bänder rissen. Trotzdem zog er nie ernsthaft in Erwägung, auf das Meeting in Moskau zu verzichten. Um sich zu schonen, setzte er aber am Samstag das zweite Qualifying und das Training aus. Er fuhr nur die Superpole und schaffte immerhin Startplatz 8.
Noch bevor die tragischen Ereignisse im Rennen der Supersport-Rennen das Meeting in Moskau überschatteten, plauderte SPEEDWEEK.com mit Aprilia-Pilot Sylvain Guintoli über seinen sechsten Rang im Rennen.
«Etwas vergleichbares wir hier in Moskau habe ich zuvor noch nie erlebt. Die eine Hälfte der Piste was trocken, die andere komplett nass. Es war verrückt – eine Dr. Jekyll und Mr. Hyde Rennstrecke!», meinte der Franzose. «Es hat keinen Spass gemacht, mit Slicks im Nassen zu fahren. Ich hatte einen grossen Rutscher und in meinem Arm fühlte es sich an, als wäre etwas gerissen. Es war schrecklich. Ich brauchte drei Runden, um mich wieder zu sammeln, es schmerzt aber immer noch heftig. Wenn es so beschissen läuft, will man das Rennen nur noch nach Hause bringen.»
«Am Horizont sah ich noch schwärzere Wolken kommen und kam zum perfekten Zeitpunkt zum Räderwechsel an die Box», berichtet Guintoli weiter. «Man konnte nicht länger auf Slicks draussen bleiben. In der letzten Runde habe ich es ruhig angehen lassen, ich fuhr hier nie im Nassen, weil ich die Q2 und FP2 ausgelassen habe.»
«Vor einer Woche dachte ich, ich würde vielleicht zwei Rennen verpassen, jetzt führe ich wieder WM-Führender – auch das ist verrückt.»