Superbike-Rennen in Indien vor der Absage
Auf dem «Buddh Circuit» in Greater Noida fahren vorerst nur Autos Rennen
Ursprünglich hätten die Rennen in Indien zwei Wochen nach dem Saisonauftakt in Australien am 10. März stattfinden sollen. Doch der Veranstalter wollte eine Verlegung, weil er logistische Probleme hatte. Zudem war der Zeitpunkt wegen Ausschreitungen und der Massenproteste in Indien gegen Vergewaltigungen von Frauen schlecht.
Das Rennen wurde auf 17. November verschoben, am liebsten würde der lokale Veranstalter aber erst 2015 fahren! Eine entsprechende Anfrage bei der Dorna liegt vor.
Für die Verlegung von März auf November muss der Veranstalter Superbike-WM-Vermarkter Dorna bereits hohe Entschädigungen zahlen. Trotzdem wäre eine Absage, verbunden mit den Strafzahlungen an die Dorna, günstiger als die Durchführung des Events. Die indische Regierung erhebt massive Gebühren für die Durchführung von großen Sportevents.
Ein logistischer Alptraum
Für die Teams ist das Rennen ein logistischer Alptraum: Indien akzeptiert kein normales Zoll-Carnet, die Vorlaufzeit beträgt mindestens drei Monate. Zudem wird ein Deposit verlangt, das ein Jahr einbehalten und erst dann minus fünf Prozent zurückbezahlt wird. Eine Zusammenarbeit zwischen den Ministerien Kultur, Sport und Finanzen existiert nicht.
Bis zum Termin Mitte November sind es noch dreieinhalb Monate. Logistisch ist bislang nichts organisiert, die Teams sind von der Dorna angehalten, keine Buchungen vorzunehmen. Schon im Frühjahr haben die Teams durch die Verlegung viel Geld verloren. Für eine Mannschaft mit vier Fahrern waren das zirka 30.000 Euro für Flugtickets und Hotels.
Es wird erwartet, dass die Dorna die Absage des Rennens in den kommenden Tagen bekannt gibt.
In Silverstone war zu hören, dass es Paolo Flammini, dem ehemaligen Rechteinhaber der Superbike-WM, bei der Vertragsunterzeichnung 2012 mehr darum ging, den ersten Motorrad-WM-Lauf in Indien verkünden zu können, als für gescheite Rahmenbedingungen zu sorgen. Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta muss das nun ausbaden. Zu SPEEDWEEK.com sagte er bereits letzten Herbst: «Wir machen Verträge anders.»